Christine Langen und ihr Enkelsohn. Foto: privat

In Lörrach bekommen die Schüler von Fridays for Future bei ihrem Klimaprotesten jetzt Verstärkung von den Großeltern. Der Klimawandel ist ein Thema für alle, sagt Christine Langen von den Grandparents for Future.

Lörrach - In Lörrach bekommen die streikenden Schüler von Fridays for Future jetzt Verstärkung von ihren Großeltern. Grandparents for Future heißt die Gruppe. Der Klimawandel gehe alle an, sagt Christine Langen. Die 60-Jährige Theologin und ehrenamtliche Unicef-Aktivistin ist eine der Initiatorinnen.

Frau Langen, die Schüler demonstrieren seit Wochen bei den Fridays for Future für besseren Klimaschutz. Sie haben jetzt in Lörrach die Grandparents for Future, also die Großeltern für die Zukunft gegründet. Warum?

Wir wollen den Jugendlichen kein Land abnehmen. Im Gegenteil! wir freuen uns sehr, dass die Jugend selber aufsteht. Sie hat ihre Form des Protestes, wir Grandparents unsere eigene. Es kann, aber muss nicht zu einer gemeinsamen Aktion kommen. Es soll ihr Protest sein. Aber sie sollen wissen, dass sie auch von unserer Generation unterstützt werden. Das Thema ist so wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten müssen.

Den Alten ist der Klimawandel egal, die betrifft es ja gar nicht mehr, heißt es oft.

Wir sollten aufpassen, dass wir das nicht zum Generationenthema machen. Der Zustand der Welt geht uns alle an. Wer glaubt, uns Großeltern sei egal, wie die Welt nach uns aussieht, unterschätzt uns. Ich halte es da mit Martin Luther, der noch im Angesicht seines Grabes ein Apfelbäumchen pflanzen wollte.

Viele Ihrer Mitstreiter sind Rentner. Schwänzen können Sie also nicht.

Wir haben den Vorteil, dass wir nicht mehr ins Arbeitsleben eingebunden sind. Wir haben mehr Zeit für Widerstand, und wir haben das Wissen über die vergangenen 60, 70 Jahre, in denen Raubbau an der Natur getrieben wurde. Wir sind aber auch die Generation, die sich schon früher an Protesten beteiligt hat – gegen Kernkraftwerke oder für den Frieden.

Was sagt Ihr eigener Enkel?

Der ist erst sieben Jahre alt. Aber die Bedrohung der Schöpfung, das Bienensterben und der Rückgang der Artenvielfalt wird selbst von kleinen Kindern wahrgenommen. Und es ist traurig, dass die Kleinen schon mit diesen Themen konfrontiert sind.