Eine leere Farbdose am Tatort - die Täter sind für die Polizei nur schwer zu ermitteln, wenn sie nicht auf frischer Tat ertappt werden Foto: dpa

Illegale Graffiti-Sprayer haben deutlich seltener auf Bahnanlagen im Großraum Stuttgart zugeschlagen. Nach StN-Informationen ist die Zahl der Fälle von Farbschmierereien im Gebiet des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) um 36 Prozent zurückgegangen.

Stuttgart - Illegale Graffiti-Sprayer haben deutlich seltener auf Bahnanlagen im Großraum Stuttgart zugeschlagen. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten ist die Zahl der Fälle von Farbschmierereien im Gebiet des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) um 36 Prozent zurückgegangen.

Demnach hat die Bundespolizeiinspektion Stuttgart im vergangenen Jahr 428 Straftaten festgestellt – im Jahr davor hatte es noch 670 Fälle gegeben. Den Rückzug der Sprayer gab es dabei nicht nur beim VVS mit seinem 200-Kilometer-Schienennetz, sondern auch darüber hinaus. Bei der Bahn im Großraum Stuttgart, Heilbronn, Tübingen und Ulm ging die Zahl der Graffiti-Delikte von 1021 auf 747 zurück – ein Minus von knapp 27 Prozent.

„Als Grund für die deutlichen Rückgänge vermuten wir unsere offenen und verdeckten Observationen sowie die verstärkte Überwachung der Bahn AG“, sagt Jonas Große, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Stuttgart. Dabei seien insgesamt 37 Tatverdächtige erwischt worden – „Festnahmen, die die Szene offenbar verunsichert haben“, so der Sprecher. Der Bahn AG entsteht nach eigenen Angaben durch Graffiti ein jährlicher Schaden von 50 Millionen Euro.

Der Trend trifft aber offenbar auch auf die Landeshauptstadt selbst zu. Dort zeichnet sich ein deutlicher Rückgang von Graffiti-Delikten ab – das bedeutet weniger Fälle als die 1818 Fälle im Jahr 2012. Der rückläufige Trend hat in Stuttgart freilich bereits vor Jahren begonnen. Im Jahr 2008 hatte die Polizei noch bei mehr als 3500 Farbschmierereien ermitteln müssen.

Aktuell gibt es freilich viel zu tun: Eine Serie mit politischen Parolen in der Altstadt von Bad Cannstatt zu Jahresbeginn ist ungeklärt. Dagegen wurde im Stuttgarter Osten ein 19-Jähriger ermittelt, der für 50 Taten im Stadtgebiet verantwortlich sein soll.