Graciela Cucchiara ist die wohl schillerndste Persönlichkeit der Kulinarik in Deutschland. Ein Besuch in ihrer Kochgarage in München, wo die Argentinierin eine sagenhafte Lasagne macht. Was sind ihre Geheimzutaten?
Graciela übt. So nennt sie das, wenn sie neue Rezepte ausprobiert. In eine schwere Steinschale kommen Maronen, Knoblauch, Rosenblätter, Rosenwasser und etwas Limettensaft. „Das wird eine geile Paste“, sagt die 66-Jährige und ihre Finger mit dunkelgrünem Nagellack umgreifen den Mörser. „Geil“ sagt sie häufig, mit einer geradezu ansteckenden Euphorie. Graciela Cucchiara hat eine bewundernswerte Ruhe beim Kochen in ihrem Alimentari in München. Keine Hektik, nirgends. Gedanklich aber springt sie hin und her. Sie erzählt mit ihrem wunderbaren Akzent von Gerichten und Kulinarik, von ihrem ungewöhnlichen Lebenslauf und Leidenschaften, von ihren italienischen Wurzeln und dem Aufwachsen in Argentinien. So hüpft sie lustig in ihrer aufregenden Vita hin und her, die einige Lieben und Länder beinhaltet, dazwischen kommen immer wieder Kunst und Kulinarik vor.