Das Nesenbach-Wehr ist so gut erhalten, weil es unter Luftabschluss in feuchter Erde lag. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Bei den Grabungen für den neuen Tiefbahnhof sind die Arbeiter schon öfter auf histotische Funde gestoßen. Nachdem zunüchst der Nesenbachkanal entdeckt worden ist, wurde nun ein altes Nesenbach-Stauwehr freigelegt.

Stuttgart - Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege hatten im Februar in der Baugrube des Tiefbahnhofs Reste eines frühen Nesenbach-Kanals aus Bruchsteinmauern entdeckt. Nun stießen sie in der Nähe des Planetariums auf ein sehr gut erhaltenes Stauwehr, mit dem das Wasser aus dem sieben Meter breiten Bachbett in den Kanal gelenkt wurde. Die mächtigen Eichenbalken sind, weil unter Luftabschluss in feuchter Erde konserviert, in gutem Zustand, und sollen kommende Woche dendrochronologisch untersucht werden. Mit der Datierungstechnik kann das Alter des Wehrs, das Ende des 16. Jahrhunderts entstanden sein könnte, und die Herkunft des Holzes geklärt werden, so Konservator Andreas Thiel. Bis zum 18. Mai, sagt Grabungsleiter Michael Lingnau, muss das Baufeld geräumt sein.