Blick auf den Eingang der sanierten Schorndorfer Realschule Foto: /Frank Eppler

Die nach dem berühmten Sohn Gottlieb Daimler benannte Realschule erstrahlt in neuem Glanz – und war günstiger als vor dem Baustart kalkuliert.

Für die 830 Schülerinnen und Schüler der Gottlieb-Daimler-Realschule in Schorndorf geht eine Leidenszeit zu Ende. Und auch die Lehrkräfte atmen auf, dass es mit Baustaub, Lärm und Dreck nach mehr als vier Jahren vorbei ist. Während des laufenden Schulbetriebs hat die Stadt Schorndorf die aus dem Jahr 1973 stammende Bildungseinrichtung grundlegend saniert. Jetzt ist nicht nur die Fassade besser gedämmt und mit bunten Farbtupfern gestaltet. Auch ins Eingangsfoyer kommt dank der großen Glaselemente neuerdings mehr Licht.

Mehr Licht und bunte Farbtupfer an der Fassade

„Aus einem grauen, zugigen Altbau ist eine wunderbar bunte Schule geworden“, freute sich Schulleiterin Beate Flemming-Nikoloff bei der offiziellen Einweihung der runderneuerten Räume. Die Rektorin trat ihren Dienst in Schorndorf 2020 an, mitten in der Umbauphase also. Und sie verschwieg bei der von der Musical-AG umrahmten Einweihungsfeier nicht, dass die durch die drei verschiedenen Bauphasen notwendigen Umzüge ganzer Jahrgangsstufen nicht nur dem Kollegium, sondern auch den beiden Hausmeistern einiges abverlangt hätten.

Provisorische Klassenzimmer gab es im künftig für die Ganztagsbetreuung genutzten Pavillon und im Bürgle. Großes Lob der Lehrerschaft für die trotz aller Wirrnisse erfolgreiche Sanierung erhielt die im Schorndorfer Rathaus beschäftigte Tonia Fiebich. Denn der Projektleiterin war nach einem missratenen Start nicht nur die Vollendung der Maßnahme gelungen. Die Fachfrau fürs Gebäudemanagement bekam auch das Kunststück hin, bei der Schulsanierung einen Millionenbetrag einzusparen.

Dem ursprünglichen Planer kündigte die Stadt wegen Kostensteigerungen

Zur Erinnerung: Wegen deutlicher Kostensteigerungen hatte die Stadt dem zuerst beauftragten Planer kurz vor dem Baustart 2018 den Stuhl vor die Tür gestellt. Entschieden wurde, die Gottlieb-Daimler-Realschule in Eigenregie zu sanieren. Statt der einst im Raum stehenden Baukosten von bis zu zwölf Millionen Euro schlägt das Projekt laut dem Ersten Bürgermeister Thorsten Englert jetzt noch mit 8,5 Millionen Euro zu Buche – nicht zuletzt, weil die Stadt beim Land noch einmal Fördermittel für die energetische Sanierung loseisen konnte. Viel wichtiger ist für den Verwaltungsmann allerdings, dass es mit Glasfaser-Internet und Touch-Bildschirmen im Klassenzimmer auch ein echtes Upgrade in Sachen digitaler Unterricht gab.

Die Kreidetafel jedenfalls ist aus der Gottlieb-Daimler-Realschule verschwunden – was nicht nur Besuche an der technischen Aufrüstung interessierter Pädagogen auslöst, sondern auch Oberbürgermeister Bernd Hornikel stolz macht. „Schorndorf hat seine Hausaufgaben hervorragend gemacht“, sagt der Rathauschef über den Schulbereich. Für die Stadt sei die Bildung zwar ein großer Ausgabeposten. „Doch dieses Geld investieren wir sehr gerne“, sagt Bernd Hornikel.