Auch wenn die Pläne zum Lagern von Atommüll in Gorleben aufgegeben wurden, steigen die Kosten des früheren Projekts auf nunmehr 2,1 Milliarden Euro. Doch das reicht noch nicht mal.
Die Kosten für das gescheiterte Atommüllendlager-Projekt im niedersächsischen Gorleben steigen auf mindestens 2,1 Milliarden Euro. Das sind rund 200 Millionen Euro mehr als bislang veranschlagt, wie eine Sprecherin der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Mittwoch auf epd-Anfrage bestätigte. Zuerst hatte der NDR über die Kostensteigerung berichtet.
Noch nicht in der Kalkulation enthalten sind demnach die Kosten für die Schließung des Gorlebener Bergwerks. Dabei müssen rund 400.000 Tonnen Salz von der Erdoberfläche wieder nach unter Tage geschafft werden. Diese Arbeiten sollen im Sommer starten. Den Auftrag dafür hat die BGE an eine Bietergemeinschaft aus dem Ruhrgebiet vergeben.
Der unterirdische Salzstock Gorleben war seit Ende der 1970er Jahre als einziger Standort auf seine Tauglichkeit als mögliches Endlager untersucht worden. 2020 fiel Gorleben wegen geologischer Mängel aus dem neu gestarteten Suchverfahren heraus. Die BGE wies stattdessen eine Fläche von mehr als 50 Prozent des Bundesgebietes als potenziell geeignet aus. Im weiteren Verlauf des Verfahrens sollen die infrage kommenden Gebiete schrittweise eingegrenzt werden.