Bergleute und Gäste gehen durch das ehemaligen Erkundungsbergwerk. (Archivbild) Foto: dpa/Philipp Schulze

Bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland ist der Salzstock Gorleben in Niedersachsen komplett aus dem Rennen.

Berlin - Das früher als potenzielles Atommüllendlager betrachtete Bergwerk im niedersächsischen Gorleben wird endgültig geschlossen. Das teilte das Bundesumweltministerium am Freitag in Berlin mit. Das Ministerium habe nun entschieden, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) „mit der Stilllegung des Bergwerks zu beauftragen“.

Wie das Ministerium weiter mitteilte, solle das Bergwerk wieder verfüllt werden. „Das Bergwerk Gorleben soll nun stillgelegt werden und die Salzhalde dabei wieder unter Tage verbracht werden - es ist nun an der BGE, die Planung der Schließung fortzusetzen“.

Mögliches Endlager trotz heftiger Proteste

Das Bergwerk im niedersächsischen Wendland war trotz heftiger Proteste jahrzehntelang als mögliches künftiges Endlager für deutschen hochradioaktiven Atommüll betrachtet und entsprechend erforscht worden. Im Zuge eines Neustarts der bundesdeutschen Endlagersuche wurde das Bergwerk im vergangenen Jahr wegen nicht ausräumbarer Zweifel an der geologischen Eignung des Standorts aber endgültig von der Liste potenzieller Standorte genommen.

Bereits vor der Entscheidung befand sich das Bergwerk, in dem nie Atommüll lagerte, seit Jahren nun noch in einer Art Winterschlaf. Seit 2013 ruhen sämtliche Erkundungsarbeiten, die nicht mehr nötige Technik und Gebäude wurden schrittweise entfernt. Nur noch die zur Offenhaltung des früheren Bergwerks erforderlichen Anlagen sollten zunächst stehenbleiben, bis eine abschließende Entscheidung über die Zukunft des Standorts getroffen wurde. Diese fiel jetzt.

Gorleben ist endgültig vom Tisch

Bereits vorab war aber weitgehend klar, dass es für das ehemalige Erkundungsbergwerk kaum alternative Nutzungsmöglichkeiten geben würde. „Das Kapitel Endlager Gorleben wird ab dem heutigen Tag geschlossen - ich hoffe, dass im Wendland nun die Wunden heilen können, die der jahrzehntelange Streit um Gorleben gerissen hat“, erklärte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium.