Auch in Stuttgart gibt es den Lieferdienst Gorillas. Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Der Lieferdienst Gorillas geht weiter gegen die für nächste Woche angesetzt Betriebswahl vor. Eine nächsthöhere Instanz soll den Fall nun prüfen.

Berlin - Der Lieferdienst Gorillas versucht weiterhin, die für nächste Woche angesetzte Betriebsratswahl im Unternehmen zu stoppen. Wie das Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin-Brandenburg am Freitag mitteilte, akzeptiert das Unternehmen die Entscheidung des Arbeitsgerichts vom vergangenen Mittwoch nicht und verlangt den Abbruch der vom 22. bis 26. November 2021 geplanten Wahl. Bislang hatten die Richter keinen Grund dafür gesehen. Nun soll die nächsthöhere Instanz den Fall im Eilverfahren prüfen. Dafür ist eine mündliche Verhandlung am Dienstag (23. November, 10.00 Uhr) angesetzt, wie das LAG mitteilte.

 

Streit um Arbeitsbedingungen

Beschäftigte des Berliner Start-ups hatten bereits einen Wahlvorstand gewählt, der die Wahl des Betriebsrats durchführen soll. Aus Sicht der Unternehmensleitung wurden dabei jedoch formelle Fehler gemacht. Zudem argumentiert sie, der Wahlvorstand sei angesichts erfolgter Umstrukturierungen nicht zuständig für die Beschäftigten, die zur Wahl aufgerufen seien.

So hatte Gorillas etwa zuletzt angekündigt, seine Struktur in ein Franchise-Modell zu ändern. Demnach sollten die verschiedenen Auslieferungslager unabhängige Einheiten bilden. Die Mitarbeitenden sehen darin einen Versuch von Gorillas, die Wahlvorbereitungen gezielt zu stören und einen Betriebsrat verhindern zu wollen. Bei dem Lieferdienst gibt es seit Monaten Streit um die Arbeitsbedingungen. Am Arbeitsgericht Berlin sind nach Angaben einer Sprecherin Dutzende Verfahren anhängig.