Das Projekt "Street View" ist sehr umstritten. Foto: dpa

Nach der W-Lan-Datenpanne stoppt Google die Kamerafahrten für Street View weltweit.

Stuttgart - Gegen den Internet-Dienst Street View regt sich so viel Protest, dass er laut Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) nicht vor 2011 online gehen kann. Wegen einer Datenpanne hat Google weltweit alle Autos, die Häuser und Straßenzüge filmen, zurückgepfiffen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Joachim Herrmann (CSU) ist zufrieden. Auf dem Schreibtisch des bayerischen Innenministers liegt ein Brief von Google-Mitarbeitern. Darin steht, dass die Autos des Internet-Riesen in der Garage bleiben - zumindest so lange, bis die Fahrzeuge keine W-Lan-Netzdaten mehr erfassen können. Herrmann hatte Google eine Frist für die verbindliche Erklärung gesetzt.

"Das ist keine Reaktion auf Joachim Herrmanns Schreiben", sagt Google-Sprecher Kay Oberbeck. "Wir haben bereits in unserem Blog verkündet, die Street-View-Fahrten zu unterbrechen." Und zwar nicht nur in Bayern, sondern auf der ganzen Welt. Das sei eine Reaktion auf die jüngste Datenpanne. "Wir haben einen Fehler gemacht und wollen das Vertrauen der Nutzer wiedergewinnen", sagt Oberbeck.

Das könnte schwierig werden: Vor kurzem hat die weltweit größte Internet-Suchmaschine Google neben Bildern von Straßen auch Daten aus ungesicherten drahtlosen Internet-Netzen (W-Lan) gespeichert. Etwa Internet-Adressen, Teile von E-Mails.