Glückwünsche der Teamkollegen für Nicolas Gonzalez (re.). Foto: Baumann

Neuzugang Nicolas Gonzalez verzückt die Fans des VfB Stuttgart mit seinem Fallrückziehertor in Sandhausen. Auch Trainer Tayfun Korkut gerät ins Schwärmen.

Stuttgart - Am Nachmittag freuten sich die Fans des VfB Stuttgart noch über die Auszeichnung von Benjamin Pavard. Der Ausgleichstreffer des (Noch?)-Stuttgarters bei der WM gegen Argentinien wurde zum schönsten Tor des Turniers gewählt. Am Abend durften die Anhänger der Weiß-Roten dann erneut mit der Zunge schnalzen. Per Fallrückzieher traf Neuzugang Nicolas Gonzalez im Testspiel beim Zweitligisten SV Sandhausen zum 1:1-Endstand (57.). Die hohe Kunst des Fußballs. Vielleicht nicht ganz so formvollendet wie weiland Jürgen Klinsmann mit seinem „Tor des Jahrzehnts“ gegen die Münchner Bayern. Aber trotzdem wunderschön. Oder einfach nur „klasse“, wie Trainer Tayfun Korkut nach dem insgesamt durchwachsenen Auftritt seiner Mannschaft befand. „Würde ich was anderes sagen, hieße es ja: ,Trainer, Du hast was an den Augen.“

Gonzalez – die ideale Ergänzung zu Gomez

Was der 44-Jährige außerdem nicht übersehen haben dürfte: Gonzalez ist genau der Offensivspieler, der zum VfB passt. Als ideale Ergänzung zu Stoßstürmer Mario Gomez. Laufstark, einsatzfreudig; ein guter Vorlagengeber, der selbst weiß, wo das Tor steht. Siehe Sandhausen. Aus elf Metern, mit dem Rücken zum Tor, ohne Blickkontakt, versenkte der Argentinier die Kugel im Netz. „Traumhaft. Spieler wie er bringen uns weiter“, lobte Rückkehrer Andreas Beck. Der Fallrückzieher vor 5000 Fans im Hardtwaldstadion war bereits der dritte Treffer des mit 8,5 Millionen Euro zweitteuersten Transfers der Vereinsgeschichte in der Vorbereitung. Über die Startelfchancen des 20-Jährigen wollte sich Korkut aber nicht äußern. Logisch, das erste Pflichtspiel im Pokal bei Hansa Rostock steht schließlich erst in drei Wochen an.

Bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Jesper Verlaat, Sohn des früheren VfB-Verteidigers Frank (der selbst in Sandhausen zu Besuch war) offenbarte mit seinem Kopfballtreffer kurz vor der Pause Lücken in der Defensive. Auch die dürften Korkut nicht entgangen sein. Er hat schließlich nichts an den Augen.