Rodrigo González(Mitte auf der Bühne), sonst bei den Ärzten, spielt mit ¡Más Shake! im Goldmarks. Foto: Brunner

Das Goldmarks am Charlottenplatz bleibt erhalten. Den Kompromiss zwischen SSB und Betreibern haben die Nachtmanager und einige Stadträte maßgeblich mit ausgehandelt. Nun haben die kulturpolitischen Sprecher der Fraktionen noch einen Wunsch.

Das Goldmarks ist gerettet. Die nächsten beiden Jahre kann der Club unter dem Charlottenplatz weitermachen. Ein Erfolg der Vernunft, der Kompromissbereitschaft – und der Kulturpolitik. „Man schimpft ja gerne über die Stadt und die Politik“, sagt Thorsten Puttenat von der Fraktionsgemeinschaft Puls, „aber hier haben wir ein gelungenes Beispiel für Kooperation und Zusammenarbeit.“

Seit Juli 2022 saßen SSB, die Betreiber des Goldmarks, die beiden Nachtmanager Nils Runge und Andreas Topp sowie Stadträte zusammen, um eine Lösung für den Erhalt des Clubs und der Bühne zu finden. „In den Verhandlungen mit den SSB haben wir uns von Beginn an für den Erhalt von beiden Live-Orten – Goldmarks und Universum – eingesetzt“, sagt Marcel Roth von den Grünen. „Leider war die Suche nach Alternativstandorten für den Pausenraum für die SSB-Mitarbeiter erfolglos. Das Universum aufzugeben und Goldmarks zu erhalten war ein Kompromiss, keine Ideallösung.“

Viele Bühnen in Stuttgart verloren

In den Verhandlungen habe man deshalb mehrfach die Vergrößerung des Goldmarks am Charlottenplatz betont. „Deshalb muss im anstehenden Planungsprozess am Ende ein Goldmarks plus stehen. Wir verlieren in der Innenstadt immer mehr wichtige Live-Spielstätten für kleinere Bands. Diesen Trend müssen wir stoppen.“

Das betont auch Jürgen Sauer von der CDU: „Wir haben einen guten Kompromiss gefunden. Doch der Verlust vom Universum tut weh. Und wir brauchen ein Goldmarks plus als Kompensation für den Verlust.“ Ins Goldmarks können bei einem Konzert etwa 200 Besucher, beim Universum waren es 400 Gäste. „Wir haben uns jetzt erfolgreich um einen Einzelfall gekümmert“, sagt Sauer, „aber wir brauchen ein Konzept für Live-Spielstätten. Wir haben in den letzten Jahren viel zu viele Bühnen verloren.“

Sanierung der Haltestelle geplant

Immerhin, die Bühne des Goldmarks bleibt erhalten. Die SSB planen derzeit die Sanierung der Haltestelle. Die Architekten von SSB und Robi Wache, der etwa den Umbau des Wizemann-Areals geplant hat, sollen eine Machbarkeitsstudie erstellen, wie Nachtleben und die Anforderungen eines ausgebauten Straßenbahnverkehrs gedeihlich miteinander auskommen könnten.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung hinbekommen, von der alle Seiten profitieren können“, sagt Puttenat, denn man dürfe nicht vergessen, nicht nur für die Kultur, auch aus Aspekten des Städtebaus und der Sicherheit bei Nacht sei der Erhalt des kleinen Juwels Goldmarks wichtig.