In Mainz untersuchen Experten der Bundesbank den Goldfund vom Spielplatz. Foto: Bundesbank (Symbolbild)

Solche Sendungen bekommt das Analysezentrum der Bundesbank in Mainz nicht alle Tage: Der Goldfund vom Spielplatz wurde nach Mainz geschickt. Experten rätseln nun über den Inhalt des Pakets.

Stuttgart - In Mainz bei einer Außenstelle der Deutschen Bundesbank liegt zurzeit ein kleiner Stoffbeutel aus Stuttgart. Darin sind Münzen und Goldbarren – oder doch nur eine Fälschung? Das sollen die Experten nun herausfinden. Das vermeintliche Gold hatte ein 14-Jähriger auf einem Spielplatz entdeckt.

Der Fall ist auch für die Fachleute in Mainz ein besonderer. Nur selten fragt die Polizei bei ihnen an. „Das bekommen wir sehr selten, pro Jahr ein- bis maximal zweimal“, sagt die Pressesprecherin Ina Christ von der Bundesbank. Wann das Ergebnis vorliegen wird, stehe noch nicht fest.

Die Geschichte des mutmaßlichen Goldfunds im Stuttgarter Westen ist nichts für ungeduldige Zeitgenossen. Der Fund liegt bereits mehr als zwei Wochen zurück, und noch immer ist nicht klar, was in dem Beutel steckt. Ein Jugendlicher hatte ihn auf einem Spielplatz an der Dillmannstraße im Westen entdeckt. Erst eine Woche nach dem Fund veröffentlichte die Polizei einen Zeugenaufruf, um herauszufinden, ob jemand den Beutel eventuell verloren haben könnte oder ob das Gold irgendwo gestohlen wurde. Doch auch daraufhin kamen keine neuen Erkenntnisse oder maßgebliche Hinweise von Zeugen.

Die Bundesbank erstellt ein Gutachten für die Polizei

Parallel dazu entschied die Polizei, den Fund auf Echtheit überprüfen zu lassen. Die Bundesbank mit Hauptsitz in Frankfurt gab dafür den Stuttgarter Fund an ihr Nationales Analysezentrum in Mainz weiter, wo man sich nicht nur mit Edelmetallen, sondern auch mit Falschgeld auskennt: „Wenn Ermittlungsbehörden als falsch verdächtigte Banknoten oder Münzen feststellen, wird das Analysezentrum um Prüfung gebeten. Das Ergebnis wird den Ermittlungsbehörden als Gutachten zur Verfügung gestellt“, sagt die Bundesbanksprecherin Ina Christ.

Die Fachleute in Mainz schauen sich zunächst die Münzen ganz genau an. Dabei spielen die Oberfläche und die Gestaltung der Ränder eine Rolle. An den Spuren an diesen Stellen können Fachleute oft schon erkennen, ob es sich um ein Original handelt oder ob die Münze in einer Fälscherwerkstatt hergestellt wurde. Danach erfolge eine physikalische Prüfung: Mit Messinstrumenten kontrollieren die Mitarbeiter im Analysezentrum, ob Dichte, Masse und elektrische Leitfähigkeit dem angegebenen Material entsprechen. Fälschungen seien häufig nur außen mit Gold überzogen.

Für Privatleute gelten andere Regeln

Der Analysedienst der Bundesbank stehe nur Ermittlungsbehörden zur Verfügung. Privatleute müssten sich im Zweifelsfall an einen Schmuckhändler ihres Vertrauens wenden. Anders ist es, wenn man den Verdacht hat, Falschgeld erhalten zu haben: Zur Prüfung kann man sich bei der Bank melden.