Der Kölner Dave Davis hat den den Goldenen Stuttgarter Besen gewonnen. Foto: promo

Der Kabarettist Dave Davis hat den Stuttgarter Besen gewonnen. Der Kölner, dessen Eltern aus Uganda stammen, thematisiert vor allem die Unterschiede zwischen Deutschland und Afrika.

Stuttgart - Dave Davis steht auf der Bühne des ausverkauften Stuttgarter Renitenz-Theaters und versteht die Welt nicht mehr – genauer gesagt, die Deutschen: Da ist Deutschland eines der reichsten Länder der Welt, aber die Menschen machen ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Die Afrikaner würden alles viel positiver sehen als die Deutschen.

Der Kölner, dessen Eltern aus Uganda stammen, weiß, warum: „Uns Afrikanern scheint die Sonne aus dem Popo, wir haben selbst im Dunkeln immer Licht.“ Insgesamt würden sich die Deutschen viel zu viele Sorgen machen. Man müsse das Leben positiv sehen, auch die eigenen Figurprobleme: „Ich habe eine Freundin, die sich zu dick findet. Dabei ist sie einfach nur gut sichtbar. Das ist doch super“, sagt der 42-Jährige und erntet viele Lacher und Beifall aus dem Publikum.

Es ist diese positive Denkweise, gemischt mit einem offenen Umgang mit gesellschaftskritischen Themen, die Dave Davis am Dienstagabend zum Gewinner des 18. Stuttgarter Besens im Rahmen des Stuttgarter Kabarettfestivals macht. Durch den Abend führt Florian Schröder.

Lisa Fitz hat den Juryvorsitz übernommen. „Wir Kabarettisten sind doch mittlerweile die Einzigen, die noch laut und ungestraft ihre Meinung sagen können“, sagt Fitz. Und unter den acht Teilnehmern ist Davis einer der wenigen, die nicht nur lustige Pointen aus dem Leben erzählen, sondern eine klare Botschaft vermitteln. Bei ihm lautet sie etwa so: „Leute, macht bekloppte Dinge!“ Deutsche würden immer nur in Kalenderwochen denken. „KW was? Ich wette mit euch, bei einem Bungee-Sprung denkt keiner mehr an Kalenderwochen“, sagt der Gewinner des Goldenen Besens.

Der eigentliche Star des Abends ist aber der Kölner Bademeister Schaluppke alias Robbi Pawlik. Der 47-Jährige, der in viel zu engen kurzen Hosen und hautengem T-Shirt auf die Bühne kommt, gibt Einblicke in seine Tätigkeit in einem Kölner Spaßbad, inklusive einer überzogenen Wasser-Zumba-Einlage, in der er einen rassigen Latin Lover mimt. Es vergeht keine Minute, in der nicht gelacht wird, was Schaluppke vollkommen zu Recht den Publikumspreis einbringt.