Reese Witherspoon, Julianne Moore, Jennifer Aniston oder Rosamund Pike? Wer von diesen Damen erhält am 11. Januar einen der begehrten Golden Globes? Wir zeigen alle Anwärter auf die renommierte Auszeichnung. Foto: dpa/Bildmontage SIR

Wer darf am 11. Januar die goldene Erdkugel mit nach Hause nehmen und sich vielleicht sogar Hoffnung auf einen Oscar machen? Wir zeigen die Nominierten für die Golden Globes 2015.

Los Angeles - Die Golden Globe Awards, Trophäen in Form einer goldfarbenen Erdkugel, gehören zu den begehrtesten Auszeichnungen für Kinofilme und Fernsehproduktionen. Am 11. Januar 2015 geht die Show in Los Angeles zum 72. Mal über die Bühne.

Anders als bei der Oscarshow Ende Februar, sind bei den Golden Globes die wichtigsten Preise bei den Filmen zweigeteilt. Denn prämiert wird nicht nur ein einziger "Bester Film", sondern jeweils ein Sieger in den Kategorien "Drama" und "Komödie/Musical". Diese Dopplung gibt es auch bei den männlichen und weiblichen Hauptdarstellern und bei den Regisseuren. Außerdem gibt es auch Preise für TV-Produktionen - und seit dem Siegeszug von immer komplexeren Fernsehserien mit hochrangigen Promis ziehen auch diese Kategorien immer hochwertigere Kandidaten an.

Zudem ist die Gruppe an Juroren viel kleiner als die Oscar-Akademie: Statt 6000 Menschen dort bestimmen gerade einmal rund 90 Mitglieder des Auslands-Filmjournalistenverbands in Hollywood über die Preisträger - darunter zehn Deutsche. Und schließlich ist auch der Rahmen deutlich entspannter. Statt in langen Reihen sitzen die Stars an runden Dinner-Tischen und können in den Pausen aufstehen, um Höflichkeiten auszutauschen und alte Bekannte zu treffen.

Moderatoren sind bissiger als bei den Oscars

Hinzu kommt, dass auch der Humor der Moderatorinnen Tina Fey und Amy Poehler deutlich bissiger ist als bei den familienorientierten Oscars. Im vergangenen Jahr sagte Fey etwa über das Weltraumdrama "Gravity": "Eine Geschichte darüber, dass George Clooney lieber durchs All treiben und sterben möchte als auch nur eine Minute mehr mit einer Frau in seinem Alter zu verbringen." Und Poehler erklärte 2013, dass sie zwar nicht die Diskussionen zum Afghanistan-Drama "Zero Dark Thirty" und Regisseurin Kathryn Bigelow verfolgt habe, "aber wenn es um Folter geht, vertraue ich der Frau, die drei Jahre lang mit James Cameron verheiratet war".

Lange Jahre hatten die Golden Globes wegen dieser Dinge den Ruf, dass dort Party und Promis wichtiger seien als die Qualität der prämierten Filme. Im Jahr 2011 gab es sogar eine Klage eines Publizisten, der dem Journalistenverband vorwarf, dass die Nominierungen käuflich seien. Der Streit wurde außergerichtlich beigelegt. Den Zuschauern gefällt die Show ohnehin: Mit rund 21 Millionen US-Zuschauern war die Verleihung nach den Oscars und den Grammys die dritterfolgreichste des Jahres, schreibt die Branchenwebseite "Deadline".

2015 ist das Feld offen

Auch wenn die Globes als wichtige Vorboten für die Oscars gelten, treten die Filme da beinahe in den Hintergrund, was in diesem Jahr auch am ungewöhnlich offenen Feld liegen könnte. Bei vielen der kleineren Verleihungen gingen bisher die Künstler-Satire "Birdman" oder das Jugenddrama "Boyhood", ein über zwölf Jahre hinweg gedrehtes Mammutprojekt von Richard Linklater, als Sieger von der Bühne. Beide sind auch bei den Globes mehrfach nominiert, "Birdman" sieben Mal, "Boyhood" in fünf Kategorien.

Bei den Schauspielern gelten Michael Keaton aus "Birdman" und Eddie Redmayne als Stephan Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" als Favoriten. Auch Christoph Waltz hat mit "Big Eyes" wieder eine Chance auf seinen dritten Globe. Bei den Frauen könnten unter anderem Jennifer Aniston und Julianne Moore jubeln. Doch egal, für wen es bei der in Deutschland auf dem Pay-TV-Sender TNT Serie ausgestrahlten Show heißt: "And the Golden Globe goes to..." - genug Alkohol wird bereit stehen.

In unserer Bildergalerie zeigen wir die für 2015 nominierten Schauspielerinnen und Schauspieler.