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Der Ex-Chef der Hypo Real Estate, Georg Funke, klagt vor Gericht um ein Millionengehalt.

München - Der Ex-Chef des maroden Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, streitet eineinhalb Jahre nach seinem Rauswurf vor Gericht um sein Millionengehalt. Der 55-Jährige will gegen die Kündigung klagen und rund 3,5 Millionen Euro Gehalt nachfordern. Sollte er gewinnen, müssten die Steuerzahler für die Millionenrechnung aufkommen, da die HRE inzwischen vollständig dem Staat gehört.

Dass Funke selbst bei dem Gerichtstermin erscheint, gilt als unwahrscheinlich. In dem sogenannten Urkundsprozess werden weder Zeugen noch Sachverständige gehört, sondern nur der Arbeitsvertrag geprüft. Eine vorläufige Entscheidung ist direkt im Anschluss möglich.

Im Drama um die HRE spielte Funke im Herbst 2008 die Hauptrolle: Unter seiner Führung war die Bank fast kollabiert und musste mit Hilfen von mehr als 100 Milliarden Euro gerettet werden. Dass ausgerechnet er nun um Millionen streiten will, sorgte unter anderem bei Aktionärsschützern für Fassungslosigkeit. Funkes Arbeitsvertrag läuft eigentlich noch bis zum September 2013. Sein darin vereinbartes Festgehalt beträgt laut Geschäftsbericht 800.000 Euro pro Jahr - das Geld will er bis zum Ende der Laufzeit haben.