Foto: Horst Rudel

Augenzeugen, die den Überfall von Hunden auf eine Alpakaherde in Göppingen verfolgt haben, klagen über dreiste Hundehalter. In der Privatstraße gilt Leinenzwang.

Göppingen - Von einer Katastrophe angesichts unkontrolliert frei laufender Hunde spricht ein Anwohner aus dem Göppinger Wohngebiet Hailing. Dort hatten am vergangenen Donnerstag ein Chow-Chow und ein Terrier eine Alpakaherde in ihrem Gehege angegriffen und drei Tiere zum Teil schwer verletzt. „Der Chow-Chow war regelrecht im Blutrausch“, erklärte der Mann, der den Angriff der beiden Hunde miterlebte.

Unverschämte Antworten von Hundehaltern

„Die Halter treten zum Teil unverschämt und militant auf“, erklärte der Göppinger. Zahlreiche Hundehalter kämen regelmäßig in die Privatstraße nahe der Pistoriusstraße. Wenn er oder seine Nachbarn die Spaziergänger auf den dort herrschenden Leinenzwang ansprächen, bekomme er meist unverschämte Antworten zu hören nach dem Motto: „Das geht Sie gar nichts an“ oder „Verschwinden Sie doch.“

Er habe auch bereits erlebt, dass Hunde im nahen Wald, dem Oberholz, Rehe hetzten. „Und was passiert, wenn diese Hunde auf ein Kind treffen?“, fragt sich der besorgte Großvater, der seine beiden ein und drei Jahre alten Enkel auf der Wiese neben dem Haus nicht aus den Augen lässt - und das nicht nur wegen der vielen Kotreste, die hier ebenfalls anzutreffen sind.

In Sorge um die Kinder

„Die Stadt tut einfach zu wenig gegen diese Missstände“, beklagt sich der Göppinger. Bereits vor Jahren habe er dem Ordnungsamt eine frei laufende Dogge gemeldet, von der er sich und seine Familie bedroht sah, doch passiert sei nichts. Den Leinenzwang im Naherholungsgebiet Oberholz bestätigte die städtische Verwaltung auf Anfrage, eine darüber hinausgehende Stellungnahme war bis zum Redaktionsschluss nicht möglich.

Hunde sind in Gehege eingebrochen

Zwei wildernde Hunde haben mehrere Alpakas in einem privaten Gehege am Göppinger Stadtrand gejagt und zum Teil so schwer verletzt, dass mehrere Tiere noch im Gehege von einer Tierärztin versorgt werden mussten.

Nun ermittelt die Polizei in Göppingen gegen die mutmaßlichen Hundehalterinen, zwei Frauen, die am Donnerstagmittag gegen 12.30 Uhr mit einem Chow-Chow und einem Terrier unterwegs gewesen sein sollen. In einer Wiese, die an die Pistorius-straße im Göppinger Stadtteil Hailing angrenzt, befanden sich die Alpakas in einem Gehege. Nach Angaben der Polizei waren die Hunde nicht angeleint und drangen in das Gehege ein. Sie verletzten drei Alpakas, ein männliches Tier davon schwer. Eine Ärztin musste das Tier noch an Ort und Stelle operieren, weil einer der Hunde ihm die Hoden abgebissen hatte.