Das Verwaltungszentrum am Bahnhof ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich gewachsen. Foto: StZ

Die Stadt tut gut daran, sich um das weltbekannte Unternehmen zu bemühen – solange sie sich nicht über den Tisch ziehen lässt, findet unsere Redakteurin Karen Schnebeck.

Göppingen - Es gibt nur wenige Unternehmen, die in Zukunftsbranchen wie der Software-Entwicklung weltweit so erfolgreich sind wie Teamviewer. Die Stadt und der Gemeinderat bemühen sich also zurecht darum, das Unternehmen in Göppingen zu halten. Schließlich geht es um das Image der Stadt als Standort für erfolgreiche Unternehmen. Es geht um moderne und gut bezahlte Arbeitsplätze. Und natürlich geht es auch um Steuereinnahmen.

Wenn der Verkauf des Verwaltungszentrums, das gerade am Bahnhof entsteht, notwendig ist, um Teamviewer zu halten, warum nicht? Die Lage ist top, das Bahnhofsviertel ist gerade dabei, sich ausgesprochen positiv zu entwickeln, ein junges Unternehmen mit zum Großteil jungen Mitarbeitern würde dort gut hinpassen. Für die städtischen Mitarbeiter wäre es zwar schade, wenn aus dem geplanten Umzug nichts würde, doch die Alternative Müller-Areal scheint durchaus Potenzial zu haben. Die Mitarbeiter müssten dann zwar etwas länger auf neue Arbeitsplätze warten, aber nicht so lange, dass man deshalb auf den Deal mit Teamviewer verzichten müsste.

Letztlich wird alles davon abhängen, was die weiteren Verhandlungen ergeben. Die Stadt hat angekündigt, sie wolle sich nur auf einen Verkauf des Verwaltungszentrums einlassen, wenn sie dabei nicht draufzahle. Solange die Rathausspitze bei dieser Haltung bleibt und mit einem gesunden Selbstvertrauen in die Gespräche geht, ist an einem Deal mit dem Software-Unternehmen nichts auszusetzen – auch wenn es ein ungewöhnlicher Handel ist.