Bisher gibt es in der City Futter in Hülle und Fülle für die Tauben. Foto: Achim Zweygarth

Die Vögel vermehren sich in der Innenstadt immer stärker – eine neue Strategie soll helfen, die Plage wenigstens einzudämmen.

Göppingen - Stacheln auf Fensterbrettern und Straßenlaternen, Netze am Zentralen Omnibusbahnhof und dem Filssteg. . . – was hat man nicht schon alles getan, damit sich die Tauben in der Göppinger Innenstadt nicht mehr ganz so wohl fühlen. Genützt hat das bisher wenig. Die Leidtragenden sind vor allem Hausbesitzer, deren Gebäude die Hinterlassenschaften der Tiere abbekommen. Jetzt versucht es die Stadt mit einem anderen Ansatz: Sie will auf die Menschen einwirken. Denn die sind nicht ganz unschuldig daran, dass sich die Tiere in der City wohlfühlen.

Rund 500 Tauben tummeln sich in der City

Vor zwei Jahren hatte man noch gehofft, dass ein Taubenschlag im Oberhofenpark, der die Tiere aus der Innenstadt locken sollte, die Lösung sein könnte. Geplant war, die Tiere dort mit artgerechtem Futter zu versorgen, damit sie weniger Mist produzieren. Außerdem sollten ihre Eier regelmäßig gegen Plastikeier ausgetauscht werden. Denn Taubenpaare brüten bei guten Bedingungen bis zu fünf Mal im Jahr. Kein Wunder also, dass sich in der Stadt geschätzt 500 Tauben tummeln.

Wer die Tiere füttert, muss künftig mit einem Bußgeld rechnen

Doch die rund 25 000 Euro für das Projekt hätte man sich sparen können: Der Taubenschlag im Park wird von den Stadtvögeln ignoriert. Den ohnehin sehr standorttreuen Tieren scheint es in der City besser zu gefallen. Das liegt auch daran, dass sie dort den ganzen Tag Essensreste finden. Zu allem Überfluss gibt es immer wieder Passanten, die Freude daran haben, die Vögel mit Brotkrumen zu füttern.

Das ist zwar längst verboten. Bisher scheint das aber niemanden zu kümmern, wie der FWG-Stadtrat Wolfgang Berge beobachtet hat. Sein Appell an die Stadt, etwas zu unternehmen, hat gefruchtet: Mit Plakaten will die Kommune die Bürger nun darüber aufklären, warum es keine gute Idee ist, den Tieren Brotkrumen hinzuwerfen. Wer das Verbot künftig ignoriert, dem droht ein Bußgeld. Die Hoffnung: wenn die Tiere in der Altstadt weniger Futter finden, wird der Taubenschlag vielleicht doch noch attraktiv für sie und sie ziehen um.