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Nach heftiger Kritik hat die Junge Union ein rechtslastiges Strategiepapier zurückgezogen.

Göppingen/Stuttgart - Nach heftiger Kritik aus der Landespolitik hat die Junge Union (JU) Göppingen ein rechtslastiges Strategiepapier zurückgezogen. „Es war nie unsere Absicht, mit einzelnen Aussagen Menschen zu verletzen oder auszugrenzen“, schrieb der JU-Kreisverband am Sonntag auf seiner Internetseite.

Zuletzt war auch Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) in die Kritik geraten, weil er sich nicht öffentlich von den Papier distanzieren wollte.

Die JU Göppingen hatte das „Analyse- und Strategiepapier zur konservativen Erneuerung der CDU/CSU“ schon vor einigen Wochen veröffentlicht. Darin hieß es unter anderem: „Die Folgen der Überfremdung sind inzwischen stark spürbar. Sie kosten die Gesellschaft nicht nur Milliarden, sondern sie gefährden auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Miteinander, die Sicherheit und letztendlich auch den Wohlstand sowie unsere Werteordnung.“

Kritik richtet sich auch gegen Mappus

Unter anderem der baden-württembergische SPD-Chef Nils Schmid hatte von Mappus und der Landes-CDU gefordert, klar zu machen, dass in der Integrationspolitik keine Überfremdungsängste geschürt werden dürften. Der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn und auch einige CDU- Politiker hatten den Ministerpräsidenten aufgefordert, sich von dem umstrittenen Papier der Nachwuchsorganisation zu distanzieren.

Mappus hatte zwar betont, er nehme die Diskussion ernst. Zu der konkreten Aufforderung des Filderstädter CDU-Stadtrats Ralf Berti, Mappus müsse sich positionieren, sagte der Regierungschef aber: „Ich werde nicht über jedes Stöckchen hüpfen, das mir jemand hinhält.“

Die JU Göppingen betonte auf ihrer Internetseite, auch wenn sie niemanden habe ausgrenzen wollen, „müssen wir erkennen, dass dies durch missverständliche, falsche Formulierungen und auch handwerkliche Fehler dennoch geschehen ist. Wir bedauern dies zutiefst und ziehen deshalb das Diskussionspapier zurück.“ Trotzdem wolle man weiterhin eine Diskussion über das Profil der CDU führen.