Die Baustelle dümpelt seit Monaten vor sich hin, unter anderem, weil immer wieder Grundwasser herauf schwappt. Foto:  

Erst nach den Sommerferien wollen die Bauherren bekannt geben, wann das geplante Einkaufszentrum an der Bleichstraße fertig werden soll. Trotz dieser erneuten Verzögerung verlief ein Gespräch im Gemeinderat erstaunlich friedlich.

Göppingen - Wie bescheiden die Kommunikation zwischen den Investoren des geplanten Einkaufszentrums an der Bleichstraße und den Göppinger Stadträten in den vergangenen Monaten lief, hat sich jüngst im Gemeinderat gezeigt. Nach einigem Hin und Her im Vorfeld war Stefan Zimmermann, einer der Bauherren, auf Einladung der Stadtverwaltung in das Gremium gekommen, um die Kommunalpolitiker über die aktuellen Pläne der Investoren zu informieren.

Für viele Stadträte gab es wenig Neues, weil sie sich bisher über private Kanäle und die Medien informiert hatten. Andere wiederum, die auf offizielle Informationen gesetzt hatten, zeigten sich hier und da überrascht. Die wichtigste Frage des Gremiums und der eigentliche Grund für die Einladung blieb allerdings unbeantwortet: Zimmermann lehnte es ab, einen Zeitplan für das Bauprojekt vorzulegen, versprach aber, die Investoren würden das nach der Sommerpause nachholen. Und das Thema Wohnungsbau auf dem Areal, ein Dauerbrenner der vergangenen Monate, kam außer in einem Statement der Grünen, überhaupt nicht mehr zur Sprache.

Zahl der Handelsebenen bereits reduziert

Der Investor stellte dem Gremium ausführlich das bereits vor einem Jahr veröffentlichte gestalterische Konzept des Einkaufszentrums vor, dass sich an der Urmutter der Staufer, Agnes von Waiblingen, ausrichtet. Er versicherte, dass die Investoren die Änderungen im Kaufverhalten der Bürger bereits berücksichtigt hätten. So habe man etwa die Zahl der Handelsebenen von vier auf drei reduziert und lege großen Wert auf Qualität und wolle das Einkaufen zu einem Erlebnis machen.

Zimmermann berichtete auch von einer Menge unerwarteter Hindernisse, mit denen die Bauherren sich in den vergangenen Monaten herumschlagen mussten. Demzufolge gab es unter anderem Grundwasserschwankungen von drei bis fünf Metern, mit denen in diesem Ausmaß niemand gerechnet habe. Außerdem sei der Baugrund nicht so, wie es die Voruntersuchungen hätten erwarten lassen.

Rohbauarbeiten an Firma Weiss vergeben

Man habe bei den Bauarbeiten deswegen von einer Flach- auf eine Pfahlgründung umsteigen müssen. „Das allein hat etwa so viel gekostet wie ein kleines Einfamilienhaus“, sagte Zimmermann. Entsprechend wenig Freude hätten die Investoren bisher an den Bauarbeiten gehabt. „Da geht es schließlich um unser Geld.“

Allerdings zeigte sich Zimmermann optimistisch, dass es nun vorangehe. Denn die Rohbauarbeiten seien an die Baufirma Leonhard Weiss vergeben. Die Planungen begannen bekanntlich bereits vor zehn Jahren. Der Abriss des alten Kaufhaus Frey liegt zwei Jahre zurück. Nach dem Zeitplan von damals hätte das neue Einkaufszentrum in diesem Frühjahr eröffnet werden sollen. Stattdessen ist noch nicht einmal eine Bodenplatte erkennbar.

Parkplätze sollen so schnell wie möglich bereit stehen

Mit Blick auf die fehlenden Parkplätze in der Innenstadt versprach Zimmermann, dass man versuchen werde, die Parkplätze auf dem geplanten Gebäude so schnell wie möglich freizugeben. Die Investoren hätten vor, sie bereits zu öffnen, solange der Innenausbau noch laufe.

Außerdem betonte Zimmermann, dass es trotz des Rückzugs von Mediamarkt, der zuletzt Schlagzeilen gemacht hatte, nach wie vor gut bestellt sei um die Vermietung der Flächen: 66 Prozent seien vermietet. Für weitere fünf Prozent würden derzeit die Verträge vorbereitet, und für 14 Prozent sei man gerade dabei, sich mit den künftigen Mietern abzustimmen.