Rötelmäuse sind niedlich, können aber Krankheiten übertragen . Foto: Bernd Wolter - stock.adobe.com/Bernd Wolter

Bei der Bereitschaftspolizei sind seit dem Sommer insgesamt drei Beamte am Hantavirus erkrankt – vermutlich haben sie sich auf dem Gelände angesteckt. Die Gewerkschaften fordern deshalb, die alten Keller dort zu sanieren.

Göppingen - Insgesamt drei Polizisten haben sich vermutlich auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Göppingen mit dem von Mäusen übertragenen Hantavirus angesteckt. Alle drei landeten wegen der Erkrankung vorübergehend im Krankenhaus, der Letzte Anfang November. Das hat jetzt auch die Polizeigewerkschaften aufgeschreckt. Der Kreisvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Jürgen Engel, ist bereits im Gespräch mit der Dienststellenleitung. Laut der Gewerkschaft geht Engel, der auch Personalratsvorsitzender beim Polizeipräsidium Einsatz ist, davon aus, dass die Dienststellenleitung die Vorfälle sehr ernst nimmt.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft und die Gewerkschaft der Polizei fordern unisono, die Gebäude auf dem Gelände weiter zu sanieren, und die Keller nicht zu vergessen. Denn diese seien zum Teil „stark sanierungsbedürftig“ und böten „in ihrem jetzigen Zustand ein angenehmes Umfeld für Schädlinge aller Art“, wie Engel sagt. Es müsse nicht nur oberirdisch saniert, sondern es müssten auch dringend die Kellergeschosse trockengelegt werden. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Hans-Jürgen Kirstein, stößt ins selbe Horn. Er weist daraufhin, dass die Gebäude zwar zum Teil sehr schön saniert worden seien, um die Keller habe man sich bisher aber nicht gekümmert.

Die Dienststellenleitung hat der Polizeigewerkschaft zufolge bestätigt, dass man im Einzelfall Räume, die im gefährdeten Bereich liegen, sperren wird. Insbesondere dann, wenn sich Einsatzkräfte dort umziehen sollen. Und auch dort, wo Ausstattung gelagert wird. Eine weitere Forderung der Gewerkschaft ist, dass man während der erforderlichen Sperrungen oder Sanierungsphasen Geld in die Hand nimmt und betroffene Bereiche solange zum Beispiel in Containern unterbringt. Denn durch umfangreiche Baumaßnahmen am Standort sei der Platz so langsam ohnehin schon knapp.