Für den Erweiterungsbau des Landratsamtes in der Lorcher Straße mit dem neuen Parkhaus plant der Kreis für 2019 Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro ein. Foto: Horst Rudel

Im kommenden Jahr wird der Kreis Göppingen mehr Geld benötigen – deshalb sollen auch die Kommunen verstärkt zur Kasse gebeten werden.

Kreis Göppingen - Das neue Haushaltsjahr für den Kreis Göppingen steht wieder im Zeichen großer Investitionen, das hat die Einbringung des Etats gezeigt. Auf den Kreis kämen mit dem Nahverkehrsplan neue Aufgaben zu, aber auch steigende Kosten für die bereits bekannten Aufgaben, stellte der Landrat fest. Zu ihrer Finanzierung schlägt Edgar Wolff einen höheren Satz bei der Kreisumlage vor.

Die Kreisumlage soll auf 35,5 Prozent steigen

In diesem Jahr hatten die Städte und Gemeinden im Kreis Göppingen einen Hebesatz von jeweils 34,1 Prozent geschultert und den Kreis mit 115,8 Millionen Euro unterstützt. Für 2019 schlägt die Kreisverwaltung einen Aufschlag von 1,4 Prozentpunkte auf dann 35,5 Prozent vor. Das sei nach sorgfältiger Abwägung geschehen und solle im neuen Jahr der Kreiskasse 121 Millionen Euro einbringen, erklärt der Landrat, der dann einen Etat von 310 Millionen Euro verwalten möchte.

Da sich Erträge und Aufwendungen nicht die Waage halten und der Haushalt bisher unausgeglichen ist, schlägt der Landrat außerdem vor, die fehlenden 2,9 Millionen aus den Rücklagen zu holen. Wenn sich die Einnahmen noch erhöhen sollten, was sich erst in den kommenden Monaten beispielsweise anhand der Steuerschätzung ergeben könnte, wolle man das in die Beratungen aufnehmen.

Dem Kreis stehen Investitionen von 24,6 Millionen Euro bevor

Aber nicht nur zusätzliche Leistungen wie der Nahverkehrsplan müssten bezahlt werden, auch die bisherigen Aufwendungen würden stetig teurer, stellt die Verwaltungsspitze fest. Auf der Investitionsseite rechnet der Kreis für das kommende Jahr mit einem Finanzbedarf von 24,6 Millionen Euro, im laufenden Jahr sind es sogar 26,8 Millionen Euro. Der größte Brocken ist für den Erweiterungsbau des Landratsamtes gedacht. Rund zehn Millionen soll der Neubau samt dem neuen Parkhaus kosten. Insgesamt sind 13,7 Millionen Euro für den Hochbau sowie 2,3 Millionen Euro für die Kreisstraßen und Radwege eingeplant.

Für Investitionen der Alb-Fils-Kliniken soll der Kreis fünf Millionen (2018: 6 Millionen Euro) zuschießen, und das Schulbudget wird mit 1,5 Millionen Euro (bisher zwei Millionen Euro) zu Buche schlagen. Finanziert werden können die Investitionen, wenn neue Darlehen im Wert von 19,5 Millionen Euro aufgenommen werden. Betrachte man die Netto-Neuverschuldung, handle es sich um 17 Millionen Euro. Damit werde der Schuldenstand im kommenden Jahr von 35,3 Millionen Euro auf 52,3 Millionen Euro steigen. Daraus folge eine Pro-Kopf-Verschuldung pro Einwohner von 204 Euro.