Das Herzstück einer jeden Glemseck 101-Ausgabe: Die Sprints auf der legendären Achtelmeile. Foto: Simon Granville

Einst führte hier eine legendäre Rennstrecke entlang, heute treffen sich bei „Glemseck 101“ Motorrad-Freaks aus aller Welt. Ein Highlight: Die Sprints auf der 1/8-Meile.

Sie zählt im Rennsport als „echte“ Fahrer-Distanz: Wer auf der 1/8-Meile möglichst schnell ans Ziel kommen will, bei dem zählen nicht nur die PS. Auf der Kurzrennstrecke über umgerechnet 201 Meter braucht es stattdessen auch eine kurze Reaktionszeit und eiserne Nerven. Wenn das „Flag Girl“ an der Startlinie mit der karierten Flagge winkt, dann muss es richtig schnell gehen – wer eher aufs Gas drückt, kann so auch mit der leistungsschwächeren Maschine als erster ins Ziel einfahren.

 

Das ist analoge Rennkunst – und Nervenkitzel pur. Beim legendären Motorradtreffen Glemseck 101 sind die „Sprints“ seit Anbeginn Tradition und dürfen deshalb auch bei der 18. Ausgabe des Glemseck-Festivals nicht fehlen, das in diesem Jahr am Wochenende vom 5. bis 7. September stattfindet. Auf dem Festivalgelände rund um das Hotel Glemseck in Leonberg gibt es an allen drei Tagen viel zu entdecken, die Sprints auf der 1/8-Meile sind aber unbestreitbar das Herzstück des Programms.

Glemseck 101: Tagsüber dröhnen Motoren, abends bebt die Bühne

Am Samstag und Sonntag treten Motorräder aller Stilrichtung und Klassen im Zweikampf gegeneinander an. Los geht es mit den Rennen am Samstag, 6. September, um 13 Uhr. Der Leonberger Oberbürgermeister Martin Georg Cohn wird traditionell den Eröffnungssprint fahren – zum letzten Mal, bevor er das Rathaus im Herbst verlässt. Bis 19 Uhr kann dann das Spektakel dann von der Tribüne aus verfolgt werden. Weiter geht es am Sonntag von 12 bis 17 Uhr.

Das „Glemseck 101“ in Leonberg steht fest in den Kalendern vieler Motorradfans. Foto: Simon Granville

Ebenfalls Besuchermagnet ist die Händlermeile: Auf einer rund drei Kilometer langen Strecke entlang der gesperrten Landesstraße präsentieren mehr als 100 Aussteller ihre Schätze:

  • Umgebaute Motorräder,
  • Neuheiten,
  • Unikate,
  • Mode,
  • Accessoires,
  • Ersatzteile und vieles mehr.

Der Verkauf beginnt bereits am Freitag, 5. September, er dauert von 18 bis 22 Uhr. Am Samstag kann zwischen 10 und 22 Uhr eingekauft und gestaunt werden, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Sind die Sprints gefahren, die Verkaufsstände dicht, ist die Glemseck-101-Nacht aber noch längst nicht vorbei. Am Freitag und Samstag liefern noch bis 1 Uhr verschiedene Bands und Künstler astreines Rockabilly- und Rock’n’Roll-Programm auf der Glemseck-Bühne. Am Freitag um 20 Uhr machen Danny and the Ponycars den Start, ab 23 Uhr lösen Ray Black and the Flying Carpets ab. Am Samstag spielen um 20 Uhr The County Boys, um 23 Uhr Johnny Trouble.

Probefahrten, Tombola, Gottesdienst – Vielfalt auf dem Glemseck 101

Alles war das noch nicht: Verschiedene Autohersteller bieten am westlichen Festivaleingang Probefahrten an, am Sonntagmorgen startet außerdem der beliebte Motorrad-Gottesdienst. Der Seehaus-Verein, der seinen Sitz am Glemseck hat, veranstaltet wie in den vergangenen Jahren auch eine große Tombola, deren Hauptgewinn ein umgebautes Motorrad von Royal Enfield ist. Und selbst diejenigen, die kein Motorrad haben oder eins ersteigern möchten, werden auf dem Glemseck 101 wahrscheinlich eine gute Zeit haben – die gute Stimmung unter den auch internationalen Gästen ist ansteckend.

Der Eintritt ist für alle Besucher kostenfrei. Wer mit dem Motorrad kommt, darf das grundsätzlich mit auf das Gelände bringen und dort abstellen, wird der Andrang zu groß, wird der Zugang aber auch für Motorräder gesperrt. Mehr Parkmöglichkeiten für Motorräder gibt es am Eingang in Richtung Leonberg-Innenstadt, von der Autobahn kommen. Der Hauptparkplatz für Autos befindet sich am Rappenberg und kann ebenfalls über die Autobahnausfahrt angesteuert werden. Das Parken kostet 15, am Sonntag 10 Euro.