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Lehrerinnen bringen Schüler beim Überqueren von Gleisen in Lebensgefahr .

Eriskirch (dpa/lsw) - Zwei Lehrerinnen, die ihre Schüler beim Überqueren von Bahngleisen in Eriskirch am Bodensee in Lebensgefahr gebracht haben, drohen Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Das Schulamt in Biberach prüft disziplinarrechtliche Maßnahmen.

Die Frauen im Alter von 54 und 61 Jahren waren am Mittwoch mit 21 Schülern unter einer geschlossenen Schranke hindurch gelaufen. Sie fürchteten, ihren Zug zu verpassen. Eine Regionalbahn musste eine Notbremsung machen. Niemand wurde verletzt. Herbert Heister, Leiter der Ravensburger Strafverfolgungsbehörde, sprach am Freitag von einem „unglaublichen Vorgang“. Zunächst sollen Aussagen von Zeugen ausgewertet werden, die offenbar versucht hätten, die Frauen von dem gefährlichen Weg abzubringen. Eine Autofahrerin, die vor der Schranke gewartet hatte, habe sich nach einem öffentlichen Aufruf der Bundespolizei gemeldet, sagte Heister.

Geklärt werden müsse unter anderem, ob beide Lehrerinnen gleichermaßen die Kinder aufgefordert hätten, über die Gleise zum etwa 100 Meter entfernten Bahnhof zu rennen. Schulamtsleiter Wolfgang Mäder nannte das Verhalten der Lehrerinnen „äußerst bedauerlich“. Der Vorfall dürfe nicht bagatellisiert werden. Er warte jetzt auf die Stellungnahmen der Frauen, die bisher nicht freigestellt seien. Entgegen ersten Meldungen habe es sich nicht um Grundschüler, sondern um Schüler einer weiterführenden Schule im Alter von zwölf Jahren gehandelt.