Ein erster Zug rollt durch die Stuttgart-21-Tunnel. Statt Fahrgästen transportiert er allerdings lediglich weitere Schienen für das Projekt. Foto: Milankovic

Stuttgart 21 kämpft mit Kostensteigerungen, anhaltendem Protest und juristischen Auseinandersetzungen. Auf den Baustellen ist von alldem nichts zu merken. Dort ist der erste Zug durch das Tunnelgeflecht gefahren.

Stuttgart - Wer neue Bahnstrecken baut, darf nicht zart besaitet sein. In der Nacht zum Dienstag ist der erste Zug angekündigt, der durch einen Tunnel von Stuttgart 21 fahren soll. Die Fuhre, die von Kornwestheim kommend Schienen für das Milliardenprojekt via dem neuen Feuerbacher Tunnel anliefert, ist für Mitternacht avisiert. Doch zur Geisterstunde tut sich nichts. Weil der Schienentransport den übrigen Zugverkehr nicht behindern darf, verschiebt sich die Ankunft auf frühestens drei Uhr morgens. Das Grüppchen von Gleisbauern und DB-Mitarbeitern, das sich zu nachtschlafender Zeit im Stuttgarter Norden versammelt hat, ist für Witze über die bahnübliche Verspätung nicht empfänglich.