Albrecht Conrad will zum Glauben anregen. Foto: Ott

Der Pfarrer Albrecht Conrad will niemanden überzeugen mit dem Glaubenskurs, den er sich für Degerloch ausgedacht hat. Von Ende Januar an wollen er und seine Kollegen den Leuten an sieben Abenden Lust aufs Glauben machen.

Degerloch - Glauben kann man lernen. Davon ist der Pfarrer Albrecht Conrad aus Degerloch überzeugt und bietet zusammen mit Kollegen demnächst einen Glaubenskurs an. Ein paar Fragen vorab.

Herr Conrad, glauben die Menschen zu wenig, oder ist der Glaube in Gefahr?
Nein, gar nicht. Mit dem Angebot des Kurses ist kein Urteil gefällt über die Qualität oder Quantität des Glaubens in Degerloch. Es ist einfach ein Angebot, damit die Menschen zum ersten Mal oder erneut nachdenken über die Grundlagen des Glaubens. Dafür sind diese sieben Abende da. Und es haben sich auch schon einige aus Degerloch angemeldet. Auch Menschen, die ich gar nicht kenne, von denen der eine oder andere vielleicht einfach denkt: Ich will das einmal kennenlernen.
Also kann man glauben lernen?
Ja in der Tat, glauben kann man lernen. Also, dass man glaubt, das halte ich nach wie vor für ein Geschenk Gottes. Ich habe mir meinen Glauben auch nicht selbst gebaut. Aber wie ich glaube und was da dazugehört, welche Inhalte und Farben er haben kann, wie man Glauben leben kann, das alles kann man lernen. Und da ist auch ein Kurs geeignet. Ob da sieben Abende reichen, das sei dahingestellt. Wahrscheinlich nicht. Aber es ist schon mal ein Anfang.
Denken Sie, der Kurs könnte auch einen Atheisten überzeugen ?
Das ist das falsche Wort. Wir wollen niemanden überzeugen, überreden oder bequatschen, dass der Glaube wichtig ist, sondern es ist ein Angebot. Wir stellen vor, um was es beim Glauben geht, den Inhalt und was die persönlichen Vollzüge sein können. Ob sich jemand überzeugen lässt, dass liegt ja nicht bei uns. Ich denke, es könnte gelingen. Aber auch wenn jemand dabei ist, der sich alles anhört und sagt, er ist nicht überzeugt, ist er trotzdem herzlich willkommen. Es gibt kein Muss in diesem Kurs, hinterher kann jeder für sich selbst entscheiden, wie es weitergeht.
Und was hat Sie zu dem Angebot inspiriert?
Die positiven Erfahrungen anderer Gemeinden. In meiner früheren Gemeinde auf dem Dorf habe ich schon mal einen Glaubenskurs organisiert. Jetzt habe ich überlegt, ob es nicht auch in einem städtischen Kontext sinnvoll sein kann, über die Grundlagen des Glaubens nachzudenken.
Was sollte ich mitbringen, damit mir der Kurs etwas nützt?
Nichts. Also erstens müssen Sie kein Geld mitbringen, es kostet nichts. Und zweitens müssen Sie keine Vorbildung mitbringen.
Das Gespräch führte Sophia Jedrzejczak.
An den sieben Abenden geht es um: „Kann man glauben lernen?“ (28. Januar), „Gott kennenlernen“ (4. Februar), „Jesus von Nazareth, ein faszinierendes Leben“ (11. Februar), „Der Mann am Kreuz. Was bedeutet dieser Tod?“ (25. Februar), „Wie der Stein ins Rollen kam. Jesus ist auferstanden!“ (4. März), „Sie werden begeistert sein: Der Heilige Geist“ (11. März), „Wie man den ersten Schritt tut. Vom Christ-Werden“ (18. März). Der Kurs findet im Gemeindehaus an der Erwin-Bälz-Straße 62 statt. Beginn ist immer um 19.30 Uhr.

Anmeldungen sind
tTelefonisch unter 76 04 70 oder per E-Mail an Pfarramt.Degerloch.Michaelskirche-2@elkw.de möglich. Der erste Termin ist ein Schnuppertreffen. Die eigentlichen Anmeldungen erfolgen danach.