Ein Streufahrzeug vom Winterdienst ist auf der Autobahn 6 bei Bad Rappenau in Baden-Württemberg unterwegs. Laut Deutschem Wetterdienst sind Glatteis und starke Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Foto: dpa/Jason Tschepljakow

Eine Kaltfront überquert Baden-Württemberg. Vor allem gefrierender Regen kann für schwierige Verkehrsverhältnisse sorgen. Und: Wie Sie sich bei Blitzeis am besten verhalten.

Glatteis und Schneeregen haben die Region Stuttgart und weite Teile Baden-Württembergs bis zum Mittwochmittag (15. Januar) fest im Griff.

 

So ist die Wetterlage in Baden-Württemberg

Vor allem in Oberschwaben, im Allgäu und im Bodenseekreis wird es laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach glatt. „In Ulm und Umgebung könnte sich sogar ein Eispanzer auf der Fahrbahn bilden“, sagt DWD-Meteorologe Peter Crouse.

  • Autofahrer müssten sich auf gefrorene Scheiben einstellen und sollten dementsprechend in den frühen Morgenstunden mehr Zeit einplanen. „Für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch werden Temperaturen von minus 3 Grad im Norden des Landes bis minus 7 Grad im Allgäu und in Oberschwaben erwartet“, erklärt Crouse weiter.

Vorsicht vor gefrierendem Regen!

Gegen Mitternacht kommt dann der gefrierende Regen dazu. Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer müssten zunächst entlang der Ostalb streckenweise mit Glätte und Schnee rechnen.

Grund für die eisigen Temperaturen sei eine Warmfront mit mäßig kalter Luft, die Baden-Württemberg in der Nacht überqueren wird und den Regen gefrieren lässt. Von Glätte verschont bleibt der Vorhersage zufolge Baden.

So ist die Lage die Wetterlage in Deutschland

Im übrigen Bundesgebiet sieht es nicht viel besser aus als im Südwesten: Von der Mitte bis in den Süden Deutschlands ist am Mittwochmorgen mit glatten Straßen zu rechnen, auch vor Unwettern wird gewarnt.

  • Betroffen sind laut DWD besonders Gebiete in Nordrhein-Westfalen, im südlichen Sachsen, in Nordbayern und Thüringen.
  • Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz kann es gebietsweise zu Glatteis kommen.
  • Besondere Vorsicht ist den Angaben zufolge in den Mittelgebirgsregionen in NRW zwischen Bergischem Land und Sauerland geboten sowie in Sachsen vom Erzgebirge bis zum Elbsandsteingebirge.

Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer sollten laut DWD achtsam sein, nicht notwendige Aufenthalte im Freien gegebenenfalls vermieden werden. Es könne zu Straßensperrungen und erheblichen Beeinträchtigungen auf allen Verkehrswegen kommen.

Lage entspannt sich im Tagesverlauf

Grund für das Glatteis ist eine seit wenigen Tagen von Norden her aufziehende Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden.

Im Laufe des Mittwochs dürfte sich die Wetterlage laut DWD dank eines verstärkten Hochdruckeinflusses allmählich entspannen. Bis zum Mittag soll die Glättegefahr abnehmen. Am bayerischen Alpenrand kann es bis in die erste Hälfte der Nacht auf Donnerstag schneien, gerechnet wird mit wenigen Zentimetern Neuschnee.

Wie entsteht Blitzeis

Vom einen Moment auf den anderen wird die Straße plötzlich spiegelglatt – Blitzeis! Das entsteht im Winter, wenn Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahn treffen.

Dann gefriert das Wasser sofort und bildet laut ADAC eine harte, glasige, zusammenhängende Schicht. Speziell auf schattigen Passagen, die etwa durch Wälder führen, oder auf Brücken kann die Fahrbahn im Winter stark abkühlen. Zwar können an besonders gefährlichen Stellen wie diesen sogar Gefahrenschilder stehen, aber eben nicht überall.

Besonders tückisch: Die Eisschicht sei kaum zu erkennen und tritt plötzlich auf. Selbst Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder auch Ketten helfen dann nicht mehr, schreibt der Autoclub auf seiner Internetseite. Dann wird die Straße zur Rutschbahn.

Fahrt verschieben oder unterwegs sicher pausieren

Wird schon vor Antritt der Fahrt in Verkehrshinweisen vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, ist es dem ADAC zufolge sogar besser, den Wagen stehenzulassen und den Starttermin zu verschieben. Wer unterwegs von Blitzeis überrascht wird, legt besser eine Pause ein und wartet auf den Streudienst.

Generell ist auf winterlichen Straßen noch mehr Vorausschau und Umsicht sowie größerer Abstand zu Vorausfahrenden gefragt. Auch gilt es, sanft zu bremsen und hektische Lenkbewegungen zu vermeiden.