Eisregen hat am frühen Mittwochmorgen zu extremem Glatteis geführt. Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Eine dicke Eisschicht auf Straßen und Gehwegen hat am Mittwochmorgen zu Chaos im Rems-Murr-Kreis geführt. Allein hier ereigneten sich 154 Unfälle – teilweise mit Verletzten.

Auch im nordöstlichen Teil der Region Stuttgart herrschte am Morgen teilweise extremes Glatteis. Hier setzte der Eisregen zwischen 4 und 5 Uhr morgens ein – zunächst war der Kreis Schwäbisch Hall betroffen, dann zog der Eisregen weiter über den Ostalb- und den Rems-Murr-Kreis. Zum Stand um 9 Uhr ereigneten sich insgesamt 259 Verkehrsunfälle. 47 Unfälle im Landkreis Schwäbisch Hall, 58 Unfälle im Ostalbkreis – der Rems-Murr-Kreis bildete jedoch mit 154 Unfällen einen Schwerpunkt. In zehn Fällen kamen Personen zu Schaden, laut der Polizei handelt es sich um Leichtverletzte. Fünf der Unfälle mit Verletzten ereigneten sich im Rems-Murr-Kreis.

 

Während die Glatteis-Situation in Winnenden und Waiblingen einigermaßen glimpflich zu sein schien, lag in den höher gelegenen Orten im Schwäbisch-Fränkischen Wald auch nach 8 Uhr noch eine dicke Eisschicht auf vielen Straßen und Gehwegen. Auch die Gemeinde Kernen stand vor massiven Herausforderungen. „Bei der Kontrollfahrt um 4.30 Uhr waren die Straßen noch trocken. Nur zehn Minuten später wurde es schlagartig spiegelglatt“, berichtet Uwe Heinrich, Leiter des Betriebshofs.


Lange Zeit konnten selbst die Streufahrzeuge nicht alle Straßen anfahren. In Kernen gerieten die Fahrzeuge ins Schlingern und mussten teilweise Steigstraßen rückwärts verlassen. Um die noch vereisten Seitenstraßen sicher erreichen zu können, wurden die Streufahrzeuge nun mit Fahrer und Beifahrer besetzt. „Dies ermöglicht uns, die kritischen Stellen rückwärts anzufahren“, erläutert Heinrich. Die Handräumgruppen werden alle Strecken mindestens zweimal abstreuen.

Bürgermeister: Sicherheit geht vor Pünktlichkeit

Auch viele Rathauschefs griffen das extreme Glatteis auf ihren Social-Media-Kanälen auf. „Wenn möglich bitte in der nächsten Zeit nicht zwingend notwendige Fahrten verschieben oder von zuhause aus arbeiten“, schrieb etwa der Backnanger OB Maximilian Friedrich. Zum Thema Winterdienst schrieb er: „ Bei starker Glätte mit blankem Eis kann auch Streusalz verwendet werden. In diesem Fall geht die Sicherheit vor.“ Auch Alfdorf war vom Blitzeis betroffen: „Unser Bauhof und die Straßenmeisterei sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Bitte seien Sie vorsichtig und prüfen Sie, ob Sie das Haus verlassen müssen“, ließ der dortige Bürgermeister Ronald Krötz seine Follower wissen.