Die Römerstraße in Plattenhardt ist besonders steil. Foto: Pehar

Für die fast 100 Mitarbeiter der Streudienste von Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt beginnt der Arbeitstag schon morgens um 4.30 Uhr. Probematisch sind Falschparker – aber nicht nur die.

Filder - Seit ein paar Tagen fällt Schnee auf den Fildern. Doch die winterliche Idylle bringt auch glatte Straßen mit sich. Für mehr Sicherheit sorgen die städtischen Winterdienste, die derzeit jede Menge zu tun haben.

In Leinfelden-Echterdingen sind 47 Mitarbeiter im Einsatz: Zwölf Fahrer streuen mit fünf Lastwagen in allen Stadtteilen. Sechs kleine Schlepper mit zehn Fahrern räumen den Schnee auf Rad- und Gehwegen frei und 22 Mitarbeiter schippen und streuen von Hand. „Die Lkw-Fahrer fahren in zwei Schichten, dass sie maximal zehn Stunden täglich im Dienst sind“, erklärt Jürgen Kunz von den Stadtwerken. Die erste Schicht geht von 4.30 Uhr bis 16 Uhr, die zweite Schicht übernimmt den Abendeinsatz bis 21 Uhr.

Die zu streuenden Straßen werden nach Dringlichkeit eingeteilt: Erste Priorität haben die Hauptstraßen mit einer Länge von 26,5 Kilometern, danach folgen die Wohnsammel- und die Industriestraßen. Dritte Priorität haben die steilen Wohnstraßen mit über sechs Prozent Gefälle sowie die Radwege. Insgesamt sind das knapp über 71 Kilometer. Doch weil jede Straße jeweils in beide Richtungen befahren werden muss, macht das rund 143 Kilometer zu räumende Straßen – jeden Tag!

Zusammen halten die beiden Städte 750 Tonnen Salz vor

Ärgerlich sei allerdings, wenn die Räumfahrzeuge aufgrund von ungünstig geparkten Autos nicht durchkommen. Der Baubetriebsleiter appelliert: „Autofahrer sollten ihr Fahrzeug so abstellen, dass eine Durchfahrtbreite von mindestens drei Metern gewährleistet ist – und sie sollten Wendeplatten auch nachts nicht zuparken!“

Damit genug Streumaterial zur Verfügung steht, wurden 350 Tonnen eingelagert: 100 Tonnen im Silo und 250 beim Lagerplatz Echterdingen in einer Halle. Letzten Winter wurden 240 Tonnen Salz verbraucht, der durchschnittliche Verbrauch der letzten 13 Jahre liege bei 250 Tonnen. „Der höchste Verbrauch war der Winter 2004/2005 mit 596 Tonnen“, sagt Kunz.

In der Nachbarstadt Filderstadt sind 400 Tonnen Salz eingelagert, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 350 Tonnen im Jahr. Damit sorgen die 50 Mitarbeiter des städtischen Bauhofs für sichere Straßenverhältnisse auf 220 Kilometern, zuzüglich der Radwege. Während 32 Mitarbeiter von Hand streuen und räumen, sind die übrigen in vier Unimogs, vier Traktoren und einem Lastwagen unterwegs, wie Norbert Branz vom Tiefbauamt sagt.

Auch in Filderstadt sorgen falsch parkende Autos immer wieder dafür, dass die Räumfahrzeuge nicht durchkommen. Zudem problematisch sei es in Kreuzungsbereichen, wenn zu nah an der Einmündung geparkt werde. „Unsere Fahrzeuge brauchen einen bestimmten Radius zum umdrehen“, sagt Branz. „Dazu kommt, dass es in Plattenhardt aufgrund der vielen Steilstrecken und der Nähe zum Schönbuch ohnehin schwieriger ist“, sagt Norbert Branz.