Schnelles Surfen ist bald auch in Heumaden möglich. Foto: Caroline Holowiecki

Der Glasfaserausbau in Stuttgart schreitet weiter voran. Ab dem Frühjahr ist Heumaden dran, aber auch anderswo wird noch in diesem Jahr gebaggert.

Das ging dann doch schneller als erwartet. Als im vergangenen Jahr in Sillenbuch und Riedenberg flächendeckend Glasfasern in die Erde gelegt wurden, stand in den Sternen, wann der dritte Stadtteil im Bezirk, Heumaden, ebenfalls angebunden wird. Nun sind die entsprechenden Planungen in der jüngsten Sitzung des örtlichen Bezirksbeirats vorgestellt worden. Schon im April, spätestens im Mai werden die Bauarbeiten starten, verkündete Josip Nadj, Regio-Manager im Vertrieb der Telekom. Im Lauf dieses Jahres sollen sämtliche 5622 Haushalte im Stadtteil, verteilt auf knapp 1500 Wohnhäuser, angeschlossen werden. „Ab Anfang März startet die Vermarktungsphase, dann kann direkt gebucht werden“, sagte er. Im Stadtteil soll dann breit geworben werden, außerdem ist eine abendliche Online-Infoveranstaltung für den 14. März über die Telekom-Homepage vorgesehen. Damit wird dann ein weiterer Teil der Landeshauptstadt mit schnellerem Internet versorgt. Der Glasfaserausbau in Stuttgart läuft schrittweise. Gestemmt wird alles durch eine Kooperation der Gigabit Region Stuttgart GmbH, der gemeinsamen Gesellschaft der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, der Landeshauptstadt und der Kreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr, mit der Telekom. Bis 2025 sollen in der Region, in der etwa 2,7 Millionen Menschen leben, 50 Prozent der Haushalte und alle Firmen in Gewerbegebieten Highspeed-Internet im Gigabitbereich auf Glasfaserbasis erhalten. Bis 2030 will man bei den Haushalten bei 90 Prozent liegen. Dafür sind Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro geplant.

Nicht nur Heumaden ist in diesem Jahr dran. Botnang ist laut Josip Nadj bereits im Januar in die Vermarktungsphase gestartet, im Februar ging beziehungsweise geht es auch in den Bad Cannstatter Stadtteilen Im Geiger und Espan los. Im April ist demnach Gaisburg dran, im Mai sollen Teile von Feuerbach und West (Hölderlinplatz und Rosenberg) folgen. „2024 geht es weiter, aber das ist noch nicht in der Kommunikation“, sagte er.

Als Startpunkt für Heumaden wurde das Gebiet südlich der Kirchheimer Straße, rund um die Bernsteinstraße, auserkoren. Von dort aus sollen sich die Arbeiten sternförmig in den Stadtteil fortsetzen. Dieser Tage sollen Informationsschreiben an die potenzielle Kundschaft herausgehen. Die Bezirksbeiräte hörten es gern. Doch es setzte auch Kritik. Vielerorts in Sillenbuch sind die Arbeiten im vergangenen Jahr chaotisch verlaufen. Tatsächlich sind manche Stolperstellen bis heute, Monate nach dem Abzug der Bautrupps, immer noch da. Auch sind mehrfach Direktvermarkter an der Haustür mit unsachgemäßen Informationen und aufdringlichem Gebaren unangenehm aufgefallen. „Drückerkolonnen“ nannte sie die Bezirksbeirätin Susanne Rehm (Grüne). Josip Nadj dazu: „Wir sind sehr darauf erpicht, dass das wasserdicht und sauber abläuft.“ Man werde bei der Telekom aber auch weiterhin auf die Direktvermarktung an der Haustür setzen.