Der Asphalt eiskalt – und Rutsch- und Sturzgefahr auf Straßen und Wegen. Foto: IMAGO/MiS/IMAGO

Spiegelglatte Straßen und Wege haben auch in der Landeshauptstadt Unfälle ausgelöst. Der Streudienst war vorbeugend unterwegs – aber nicht überall. Und was heißt das für Mittwoch?

Es passiert im Minutentakt. Gleich vier Unfälle in kurzer Zeit auf der spiegelglatten Strecke. „Wir haben die Brücke gesperrt und dafür gesorgt, dass der Bereich umgehend abgestreut wird“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Die morgendliche Eisglätte am Dienstagmorgen in und um Stuttgart hat reichlich Radfahrer erwischt. Und ganz besonders auf dem Ferdinand-Leitner-Steg in der Innenstadt.

Die Brücke, die den oberen Schlossgarten am Schauspielhaus mit dem Schlossgarten Richtung Planetarium verbindet, hat sich am Dienstag gegen 9.10 Uhr als kleiner Unfallbrennpunkt erwiesen. „Vier gestürzte Radfahrer, davon zwei mit Verletzungen“, fasst der Polizeisprecher zusammen. Auch an anderen Stellen der Stadt, etwa am Pragsattel, habe es „schwer angezogen“ und Unfallgefahren ausgelöst. Für den Wochenbeginn hatten Meteorologen bereits Kälte und Schnee vorhergesagt.

Nicht alle Zwischenfälle werden gemeldet

Dafür ist die Landeshauptstadt indes glimpflich davongekommen: Im Führungs- und Lagezentrum wurden elf Glätteunfälle registriert, vier Personen erlitten dabei Verletzungen. „Allerdings dürfte das Dunkelfeld größer sein, weil nicht jeder gestürzte Fußgänger oder Radfahrer die Polizei verständigt haben dürfte“, so Widmann.

Zum Vergleich: Der Wintereinbruch am 14. und 15. Dezember vergangenen Jahres hatte weitaus schwerere Folgen. Am ersten Tag und in der folgenden Nacht hatte es in der Landeshauptstadt 90 Glätteunfälle gegeben, bei denen sieben Betroffene leichte Verletzungen erlitten hatten. Der Schaden in der gesamten Region Stuttgart betrug mehr als eine Million Euro.

Und was macht der Streudienst?

Unvorbereitet ist der Winterdienst der städtischen Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) nicht gewesen: „Seit Montag, 20.50 Uhr, waren zwölf Streufahrzeuge die ganze Nacht unterwegs“, sagt AWS-Sprecherin Andrea Schlepper, „und vor der Hauptverkehrszeit am Dienstag waren mehr als 30 Fahrerinnen und Fahrer im Einsatz.“ Bis zum Mittag seien alle priorisierten Hauptverkehrsstraßen mit Streumitteln versehen gewesen, bis 14 Uhr auch die unter der Kategorie C verzeichneten steilen Wohnstraßen.

In der Nacht zum Mittwoch soll der Streudienst erneut vorbeugend ausrücken. Für Radler und Fußgänger auf Gehwegen und Nebenstraßen gilt für den Mittwochmorgen dennoch: Vorsicht, Glättegefahr!