Von Berlin nach Münster, Fellbach und Bad Cannstatt: Die Givebox. Foto: Annina Baur

Bei der evangelisch-methodistischen Kirche werden Sachen kostenlos zur Verfügung gestellt. Wer etwas zuhause hat, das er nicht mehr braucht, kann es einfach in der Givebox – einer Art Holzschrank – ablegen.

Bad Cannstatt - Die Idee ist aus Berlin. Dort standen als erstes so genannte Giveboxen am Straßenrand, in denen Gutes und Gebrauchtes anderen zur Verfügung gestellt wird. Warum machen wir das nicht auch hier im Ländle?, dachte Pastor Markus Jung von der evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Die Idee wurde in die Tat umgesetzt. Vor einigen Monaten sind solche Giveboxen auch in Münster, Fellbach sowie an der Mergentheimer Straße in Bad Cannstatt aufgestellt worden. Die methodistischen Kirchengemeinde hat für jeden Standort eine Givebox gebaut. Der Gedanke ist einfach: Wer etwas zuhause hat, das er nicht mehr braucht, kann es einfach in der Givebox – einer Art Holzschrank – ablegen. „Die Sachen sollten aber gebrauchsfähig sein, wir sind keine Müllhalde“, sagt Jung. Er denkt an Dinge, die viel zu schade sind, um weggeworfen zu werden.

„Am schnellsten gehen die Bücher weg“

Haushaltsgegenstände und Spielsachen werden am meisten abgelegt, manchmal entdeckt Pastor Alfred Schaar auch Kleidungsstücke oder kleine Elektrogegenstände wie etwa einen Wasserkocher. „Am schnellsten gehen die Bücher weg“, hat den Pastor die Erfahrung der vergangenen Monate gelehrt.

Wer bei der Givebox vorbeikommt, kann sich etwas mitnehmen. Gegenstände, die nach zwei Wochen keinen neuen Besitzer gefunden haben, müssen wieder abgeholt werden, sagt Jung. „Sonst werden sie weggeworfen.“ Eine Anleitung mit Bedienungsregeln hängt im Inneren des Schranks. Insgesamt haben die Pastoren in den vergangenen Monaten gute Erfahrungen mit der Einhaltung der Regeln gemacht: „Normalerweise läuft es gut“, sagt Schaar. Ab und dann gebe es aber leider auch Menschen, die alles durchwühlten oder einfach alles mitnähmen – ohne etwas anderes in der Givebox zu deponieren.