Die Präsidenten Trump und Putin treffen am Montag aufeinander. Foto: AFP

Im Vorfeld des Treffens mit Wladimir Putin hat US-Präsident Trump das Verhältnis beider Staaten als historisch schlecht bezeichnet – und unter anderem die Politik seiner Vorgänger dafür verantwortlich gemacht.

Helsinki - Wenige Stunden vor seinem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump die Beziehung mit Russland als historisch schlecht bezeichnet und das auf die Ermittlungen in der Russland-Affäre geschoben. „Unsere Beziehung zu Russland war NIEMALS schlechter, dank vieler Jahre amerikanischer Torheit und Dummheit und nun wegen der manipulierten Hexenjagd!“, schrieb Trump am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter.

US-Geheimdienste beschuldigen Russland, sich mit Hackerangriffen in den Präsidentschaftswahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden. Ein Sonderermittler prüft, ob es dabei geheime Absprachen mit Trumps Wahlkampflager gab. Trump hat diese Untersuchung wiederholt als „Hexenjagd“ bezeichnet.

In einem weiteren Tweet warf er seinem Vorgänger Barack Obama vor, nichts gegen die mutmaßlich russischen Cyber-Angriffe getan zu haben. Obama habe geglaubt, dass Clinton die Wahl gewinnen werde, deswegen habe er nichts gemacht.

Obamas Regierung hatte Russland erstmals im Oktober 2016 öffentlich vorgeworfen, hinter den Hackerangriffen zu stehen. Das war rund einen Monat vor der Wahl.

Am Freitag beschuldigte das US-Justizministerium zwölf Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU, Computer der US-Demokraten und von Clintons Wahlkampflager angegriffen zu haben. Es ist das erste Mal, dass das Justizministerium den Geheimdienst und damit Putins Regierung direkt für die Hackerattacken verantwortlich macht.

Das bringt Trump bei seinem Treffen mit Putin unter Druck. Die US-Demokraten haben gefordert, dass er das Thema ganz oben auf die Agenda setzt. Es ist aber unklar, ob Trump das tun wird. Am Wochenende äußerte er sich vage dazu.