Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gil Ofarim. (Archivbild) Foto: dpa/ProSieben

Hat sich Gil Ofarim tatsächlich der Verleumdung und falschen Verdächtigung schuldig gemacht? Das soll ein Gericht klären, doch die Verteidigung des Musikers hält den Vorsitzenden Richter für befangen.

Der Gerichtsfall rund um den Musiker Gil Ofarim verzögert sich, da die Entscheidung über die Zulassung der Klage wegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen noch nicht gefällt werden kann. Zunächst müsse über einen Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den Vorsitzenden Richter entschieden werden, erklärte eine Sprecherin des Landgerichts Leipzig am Montag auf Anfrage.

Der 40 Jahre alte Musiker hatte im Oktober 2021 ein Video vor einem Leipziger Hotel aufgenommen und darin gesagt, dass ihn ein Mitarbeiter des Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Tags darauf veröffentlichte er es auf Instagram. Das Video ging viral und löste zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gil Ofarim

Der Hotelmitarbeiter wehrte sich indes und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft hat sich der Vorfall tatsächlich nicht so zugetragen, wie es der Musiker behauptet hatte. Demnach hat der 40-Jährige die Unwahrheit gesagt. Das Ermittlungsverfahren gegen einen Hotelmitarbeiter wurde eingestellt und Klage gegen Ofarim erhoben.

Wann über die Zulassung entschieden wird, ist nach Angaben der Gerichtssprecherin noch offen. Ofarim ist der Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim (1937-2018) und in Deutschland aufgewachsen.