Die von Airbus Defence and Space zur Verfügung gestellte Satteliten-Radar-Aufnahme des Satteliten «TerraSAR-X» zeigt den in der Antarktis abgebrochenen Larsen-C Eisberg (Eisberg A68) am 22.07.2017. Foto: DLR e.V. 2017/Airbus DS Geo GmbH/dpa

Der Gigant kommt nicht voran: Ein riesiger Eisberg wackelt derzeit in der Westantarktis im Schelfeis hin und her.

Bremerhaven/Antarktis - Der vor einem Monat in der Westantarktis abgebrochene Eisberg A68 hat sich bisher kaum von der Stelle bewegt. „Im Moment scheint er nicht richtig weg zu kommen“, sagte Daniela Jansen, Glaziologin am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, der Nachrichtenagentur dpa. Die Strömung habe noch keine Angriffsfläche an dem Giganten gefunden, um ihn mit sich fortzutreiben.

A68 ist einer der größten Eisberge, die je beobachtet wurden. Er wiegt laut AWI mehr als eine Gigatonne und hat eine Fläche von 5800 Quadratkilometern.

Position wird sich wohl erst im Sommer ändern

Der Eisberg wackle in der Bucht im Larsen-C-Schelfeis hin und her, die durch seine Ablösung in der Zeit vom 10. bis 12. Juli entstanden war, sagte Jansen. Dabei habe sich der Koloss bereits ein bisschen gedreht, so dass sich der Spalt zur Schelfeiskante in Richtung Süden schon verbreitert habe. Schelfeis schwimmt auf dem Meer, wird von Gletschern gespeist und wächst immer weiter ins Meer, bis Teile abbrechen.

Die Wissenschaftlerin rechnet nun damit, dass sich an der Position des Eisbergs erst im antarktischen Sommer etwas ändern werde. Jetzt im Winter drücke zu viel Meereis gegen den Giganten. Im Sommer verziehe sich das zu Eis gefrorene Meerwasser vor der Küste.