Mit der Enthüllung des Bauschildes haben Bürgermeister Matthias Hahn (r.) und Sieghard Kelle, Geschäftsführer der Jugendhausgesellschaft, das Projekt offiziell gestartet. Foto: Zeyer

An der Mittenfeldstraße 61 wird die Holzbaracke abgerissen und durch einen multifunktionalen Neubau ersetzt.

Stuttgart-Weilimdorf - Nicht mit Baggerbiss oder Spatenstich, sondern mit der Enthüllung des Bauschildes ist am Montagnachmittag der Abriss des Kinder- und Jugendhauses gestartet worden. Die provisorische Holzkonstruktion wird durch einen Neubau ersetzt, der neben dem Jugendhaus auch noch eine Kindertagesstätte und Stadtteilräume beherbergen wird. Das Vorhaben ist ein Projekt des Bund-Länder-Förderprogramms Soziale Stadt Giebel und soll insgesamt 4,1 Millionen Euro kosten.

„Das ist ein großer Tag für Giebel“, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn, bevor er zusammen mit Sieghard Kelle, dem Geschäftsführer der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, das schwarze Abdecktuch von der Bautafel an der Mittenfeldstraße 61 zog. Hahn lobte den „schlichten und eleganten Entwurf“, für den das Stuttgarter Büro Kamm Architekten verantwortlich zeichnet. Zu Stande gekommen war er im Rahmen eines Gutachterverfahrens im Frühjahr 2011. Mit eingeflossen in die Planungen sind auch Wünsche und Vorstellungen der Bürger, vor allem der Heranwachsenden. Gerade einmal 180 Quadratmeter Nutzfläche hatte die provisorische Holzbaracke aus den 1980er Jahren zu bieten.

„Wir freuen uns, dass hier ein solches Zentrum entsteht“

Im neuen Gebäudekomplex werden insgesamt 1100 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Der Entwurf stellt zwei Baukörper einander gegenüber, das Jugendhaus und eine Kindertagesstätte mit 60 Plätzen. Verbunden werden sie durch den zentralen Bereich der Stadtteilräume. So, das ist der Grundgedanke, können alle drei Bereiche autark genützt werden und gleichzeitig auf die Räume im Zentrum zugreifen, wo es einen offenen Marktplatz, eine Mehrzweckhalle sowie Seminarräume geben wird. Auch die geplanten Freiflächen sind einzelnen Bereichen zugeordnet, können aber gemeinsam genutzt werden. Das Vorhaben, das erläuterte Baubürgermeister Hahn, sei ein Schlüsselprojekt der Sozialen Stadt und habe für die Verstetigung des Sanierungserfolgs in Giebel eine große Bedeutung. Zudem könne der akute Mangel an Betreuungsplätzen, vor allem für Kleinkinder, gemildert werden.

In dem Neubau wird der Bürgerverein Bergheim-Giebel seinen Sitz haben, außerdem sollen dort Aktivitäten anderer Vereine und Institutionen miteinander verknüpft werden. Als „Stadtteil-Haus“ könnte das Gebäude Dreh- und Angelpunkt für Menschen aus Giebel und darüber hinaus sein. „Wir freuen uns, dass hier ein solches Zentrum entsteht“, sagte Sieghard Kelle und betonte, das Haus solle die verschiedenen Generationen „von der Geburt bis ins hohe Alter“ miteinander verbinden.

Den Löwenanteil der 4,1 Millionen Euro Gesamtkosten trägt die Stadt Stuttgart. Lediglich 800.000 Euro davon bezahlen Bund und Land (560.000 Euro aus dem Soziale-Stadt-Fördertopf, 240.000 aus einem Bundesprogramm für Kinderbetreuungsfinanzierung). Die Bauzeit ist auf 14 Monate veranschlagt, fertig werden könnte die Einrichtung also im Sommer kommenden Jahres. Während des Umbaus nutzt das Kinder- und Jugendhaus interimsweise Räume am Krötenweg.