Der neue Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins Möhringen, Christian Dempf, blickt auf sein erstes Jahr an der Spitze des GHV zurück und erzählt, was er für die Zukunft geplant hat.
Möhringen - Als logische Folge sieht Christian Dempf die Übernahme des Vorsitzes im Möhringer Gewerbe- und Handelsverein (GHV). Zum April 2015 trat Wolfgang Gessler nach neun Jahren zurück, und Dempf rückte nach. Zuvor war der 45-Jährige bereits sieben Jahre lang stellvertretender Vorsitzender gewesen. Zwar wäre es ihm lieber gewesen, ein Einzelhändler der Filderbahnstraße hätte den Posten übernommen, sagt Dempf. Denn ein solcher sei für die Menschen direkter ansprechbar als er selbst, der als selbstständiger Vermögensberater tätig ist. Doch keiner im Verein habe sich den Hut aufsetzen wollen.
Dass er sich nicht vorgedrängt hat, soll jedoch nicht heißen, dass Dempf die Aufgabe nicht ernst nimmt – ganz im Gegenteil. Der 45-Jährige hat das Ehrenamt voller Elan angenommen und treibt die Entwicklung des GHV voran. Schon in wenigen Monaten soll eine App erscheinen, die durch den Stadtteil Möhringen leitet. Die ist für die Nutzer kostenlos, finanziert wird sie durch die Beiträge der Einzelhändler und Gastronomen, die sich in dem digitalen Stadtplan eintragen lassen. „Wir wollen mit diesem digitalen Angebot den Stadtbezirk voranbringen“, sagt Dempf. Ein weiteres Ziel ist es, die Mitglieder dazu zu animieren, sich mehr einzubringen. Nach dem Vorstandswechsel habe man den Ausschuss verjüngt und sich, was die Branchen angehe, breiter aufgestellt, berichtet Dempf. „Ein Gastronom oder Apotheker sieht die Dinge anders als ein Handwerker. Von daher ist es wichtig, dass alle repräsentiert werden.“
Die Rückmeldung der Mitglieder einholen
Beim Rückblick auf das vergangene Jahr zieht der Vorsitzende, was das Maibaumaufstellen und den Möhringer Herbst angeht, eine positive Bilanz. Es gibt aber auch weniger Schönes, sagt Dempf. „Ich finde es schade, dass wir Möhringen mobil nicht veranstalten konnten.“ Traditionell hat der GHV im Mai einen verkaufsoffenen Sonntag mit Autoschau organisiert. Im vergangenen Jahr scheiterte dieser an zu geringer Resonanz und den Kosten. „Wir haben nun alle Mitglieder zu einem Treffen im Januar geladen, bei dem wir uns zu diesem Thema austauschen wollen“, erzählt der Vorsitzende. Man plane einen verkaufsoffenen Sonntag im Juni und wolle die Rückmeldung der Mitglieder einholen, auf dass es mit dieser Veranstaltung klappe.
Wichtig findet Dempf den Zusammenschluss mit anderen Handels- und Gewerbevereinen der anderen Stuttgarter Stadtbezirke. Dies ist unter dem Titel „Aktive Stuttgarter“ und in Zusammenarbeit mit der städtischen Wirtschaftsförderung in der Mache. „Wir können unsere Kräfte bündeln und kleinere Vereine mit weniger Mitgliedern profitieren davon“, sagt er. Der GHV-Vorsitzende blickt grundsätzlich lieber nach vorne als zurück. „Sicher kann man aus Vergangenem etwas lernen, aber man kann eben nichts mehr ändern“, sagt er. Daher halte er sich stets an sein Motto: „Heute an das denken, was morgen kommt.“ Weitere Mitglieder zu gewinnen, die sich einbringen und engagieren, sei daher sein vorderstes Ziel.
Der Umbau der Filderbahnstraße ist wichtig für den Bezirk
Dem Umbau der Filderbahnstraße, für den nun Geld im Doppelhaushalt 2016/17 bereitgestellt ist, sieht Dempf erwartungsvoll entgegen. „Wir möchten uns dafür bedanken, dass der Bezirksbeirat erkannt hat, wie wichtig dieses Thema für den Stadtbezirk ist.“ Auch für den künftig geplanten Umbau des südlichen Teils werde es sicher eine vernünftige Lösung geben. „Verkehrsberuhigung ist gut, ein Stillstand, der mit der Sperrung der Richterstraße einhergehen würde, aber nicht“, erklärt er.
Dempf ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2013 ist er selbstständig; zuvor war der Sonnenberger bei der Volksbank in leitender Funktion tätig. In seiner Freizeit engagiert er sich außerdem ehrenamtlich als Torwarttrainer beim SV Hoffeld.