Einsteigen, Fahrziel eingeben und sich fahren lassen – viele Befragte reagieren skeptisch. Foto: dpa

Fahrerassistenzsysteme, autonome Fahrzeuge und Elektroautos stehen im Mittelpunkt der Automesse IAA, die in diesen Tagen in Frankfurt stattfindet. Assistenzsysteme sind beliebt, während gegenüber autonomen Fahrzeugen Skepsis herrscht – so lautet das Ergebnis einer repräsentativen GFU-Umfrage.

Stuttgart - Die Deutschen sind aufgeschlossen für Fahrerassistenzsysteme, skeptischer beurteilen sie dagegen autonome Fahrzeuge. Das geht aus einer repräsentativer Studie der Branchenvereinigung GFU Consumer & Home Electronics hervor. „Offensichtlich wollen die Befragten die Kontrolle über ihr Auto nicht komplett aus der Hand geben“, urteilt Hans-Joachim Kamp, der Aufsichtsratsvorsitzende der GFU. Dabei gibt es aber deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen.

Über alle Altersgruppen hinweg lehnen 42 Prozent der Befragten autonome Fahrzeuge ab, lediglich 15 Prozent finden diese Entwicklung wünschenswert, der Rest ist unentschieden, hat die Befragung von insgesamt 2000 Haushalten ergeben. Jüngere Leute bis 39 Jahren sind aufgeschlossener – hier lehnen 34 Prozent die künftigen technologischen Möglichkeiten ab, 20 Prozent stehen ihnen positiv gegenüber. Bei den über 60-Jährigen befürworten gerade einmal zehn Prozent diese Art der Fortbewegung.

Fahrerassistenzsysteme sind im Vergleich deutlich besser angesehen. Automatisches Einparken wird bereits von 40 Prozent der Befragten genutzt oder befürwortet, beim automatischen Bremsen in Gefahrensituationen sind es 45 Prozent, beim automatischen Abstandhalten sind es sogar 46 Prozent und beim Müdigkeitssensor immerhin 43 Prozent.

Sprachsteuerung im Auto wird kritisch gesehen

Die Sprach- und Gestensteuerung im Auto sehen die Befragten eher kritisch, geht aus der Studie hervor. Spracherkennung zur Steuerung der Fahrzeugfunktionen lehnen über alle Altersgruppen hinweg 33 Prozent der Befragten ab, immerhin 22 Prozent schätzen die Möglichkeiten. Unter den Skeptikern sind 29 Prozent jünger als 39 Jahre und 39 Prozent älter als 60. Die prozentualen Ergebnisse bei der Funktion Vorlesen und Diktieren von E-Mails und Textnachrichten gehen sogar noch weiter auseinander: 26 Prozent der Jüngeren und 52 Prozent der älteren Umfrageteilnehmer wollen dies nicht.

Bei der Elektromobilität hat die GFU nicht explizit abgefragt, wie viele diese alternativen Antriebstechnologie befürworten oder ablehnen. Die Branchenvereinigung wollte dagegen wissen, was getan werden müsse, um die Akzeptanz der Stromer zu erhöhen. Das wenig überraschende Ergebnis: Die überragende Mehrheit hält eine größere Reichweite der Elektroautos für wichtig und wünscht sich mehr Ladestationen. Übrigens: 76 Prozent der Befragten halten das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen für unrealistisch.