Nach heftigen Regenfällen sind in Stuttgart und Region am Mittwochmittag einige Straßen wegen Überflutung gesperrt. Auch die Stadtbahnlinie U1 war betroffen. Foto: www.7aktuell.de | Florian Gerlach

Nach heftigen Regenfällen sind in Stuttgart und der Region einige Straßen wegen Überflutung gesperrt worden. Der Verkehr der Stadtbahnlinie U1 zwischen Vogelrain und Vaihingen war eingestellt - hier einige Fotos.

Stuttgart - Heftiger Gewitterregen hat am Mittwochmittag in Stuttgart zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern geführt. Menschen wurden jedoch nicht verletzt. Wie die Feuerwehr meldet, waren seit 12.30 Uhr etwa 120 Kräfte wegen überfluteter Keller, Straßen und Gebäudeteilen im Einsatz. Vor allem das Fildergebiet und der Stuttgarter Süden waren betroffen.

Auch die Polizei musste zwischen 13 Uhr und 14.30 Uhr zu etwa 30 Einsätzen ausrücken. Am Albplatz in Degerloch setzte ein Blitzschlag eine Ampel außer Gefecht. Im Bereich Kaltental lief ein Regenauffangbecken über. Die talwärts fließenden Wassermassen überfluteten die Kaltentaler Abfahrt und Böblinger Straße. Die Strecke war für den Autoverkehr bis 14.45 Uhr in beide Richtungen gesperrt.

Auswirkungen hatte das viele Wasser in diesem Bereich auch auf den Stadtbahnverkehr. Da im Bereich Waldeck Gleise unterspült wurden, konnte die Stadtbahnlinie U1 von etwa 13.30 Uhr bis 15 Uhr nur noch bis Vogelrain fahren. "Von Vogelrain bis nach Vaihingen waren Ersatztaxis und - busse eingesetzt", sagt SSB-Sprecherin Susanne Schupp.

Auch in anderen Stadtteilen wurden mehrere Straßenabschnitte kurzzeitih überflutet, bis die Abläufe gereinigt werden konnten. Betroffen waren etwa die Bachstraße und der Vaihinger Markt in Vaihingen. Örtlich kam es deshalb zu Verkehrsbehinderungen.

In Rohr stand eine Unterführung an der Liebknechtstraße rund zwei Meter unter Wasser und musste gesperrt werden. Autofahrer waren dort nicht steckengeblieben.

Weiterhin brachen bei dem Starkregen überall im Stadtgebiet größere und kleinere Äste ab und fielen auf Fahrbahnen oder Autos und Gullydeckel wurden von den Wassermassen hochgespült. 

Auch in der Region wütet das Gewitter: Einstürzende Neubauten in Kirchheim

Auch in der Region sorgte das Gewitter für einige Probleme. In Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) brachte der Sturm gegen 13.35 Uhr die beiden Giebelwände eines sich im Rohbau befindenden Wohn-und Geschäftsgebäude zum Einsturz.

Die südliche Wand fiel auf den Boden des Dachgeschosses. Die Nordwand stürzte mitsamt dem Gerüst mehrere Meter tief auf vier Autos, die auf dem Parkplatz eines Nachbargebäudes standen. An einem Seat und einem Ford entstand Totalschaden. Zudem wurden ein BMW und ein Mercedes beschädigt.

Der Sachschaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf etwa 20.000 Euro. Am Gebäude wird der Schaden auf etwa 30.000 Euro geschätzt.

Das Unglück ereignete sich während der Bauarbeiten. Durch viel Glück wurde niemand verletzt. In die Ermittlungen zur Unglücksursache wurden das Gewerbeaufsichtsamt sowie das Baurechtsamt eingeschaltet. Zur Sicherung der Unglücksstelle war die Feuerwehr Kirchheim mit 14 Mann und drei Fahrzeugen vor Ort.

Kreis Esslingen: Flughafentunnel läuft voll 

Der Landkreis Esslingen wurde zwischen 13 und 14.30 Uhr von der Unwetterfront heimgesucht, betroffen war vor allem das Fildergebiet. Dort wurde unter anderem der Flughafentunnel überflutet. Die B312 musste deshalb von 13.45 Uhr an für die Dauer einer Stunde komplett gesperrt werden. Der Flughafenfeuerwehr gelang es, den Tunnel leer zu pumpen.

Auch der Möhringer Weg in Ruit musste wegen eines umgestürzten Baumes von 14 Uhr an für zwei Stunden gesperrt werden. Mehrere Nebenstraßen standen kurzzeitig unter Wasser. Zahlreiche Gullydeckel wurden herausgedrückt. Die Feuerwehren waren pausenlos im Einsatz, um vollgelaufene Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu entfernen.

Kreis Böblingen: Lkw-Insassen müssen sich auf Dach retten

Auch der Landkreis Böblingen war von dem Gewitter betroffen, dort lagen die Schwerpunkte im Bereich Böblingen und Sindelfingen sowie Herrenberg. Innerhalb kurzer Zeit hatten heftige Regengüsse zu zahlreichen überfluteten Straßen und Kellern und damit zu einer Vielzahl von Notrufen geführt.

Begonnen hatten die Auswirkungen zunächst im Bereich Herrenberg. In Oberjesingen war die Neckarstraße überflutet, danach erwischte es die Hauptstraße in Nufringen und die Stuttgarter Straße in Gärtringen.

Hochwasser wurde auch auf der Magstadter Ortsumfahrung und auf der Bachstraße gemeldet. Auf der Konrad-Adenauer-Straße zwischen Maichingen und Sindelfingen blieb ein Lastwagen in den Fluten stecken.

Die zwei Insassen mussten sich wegen des steigenden Wasserpegels auf das Dach retten. Die Sindelfinger Feuerwehr rückte mit Leitern an und befreite die so Gestrandeten.

Auch in Böblingen wurden wieder zahlreiche Gullydeckel aufgrund des Kanaldrucks angehoben. An der Elsa-Brandström-Straße, im Bereich der dortigen Bushaltestelle, stürzte ein Baum auf die Fahrbahn.

Behinderungen gab es auch durch kleinere Erdrutsche. Auf der B464 in Höhe der Ausfahrt Darmsheim behinderten Erdmassen kurzzeitig den Verkehr, so dass die Bundesstraße kurz gesperrt werden musste.

Gesperrt war auch der rechte Fahrstreifen auf der A81 zwischen den Anschlussstellen Ehningen und Böblingen-Hulb. Auch dort hatten angeschwemmte Erdmassen die Fahrbahn unpassierbar gemacht. 

Über Personenschäden ist bis jetzt nichts bekannt. Auch liegen noch keine Informationen über die Höhe der Sachschäden vor.

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