Die LBBW habe sich "ordentlich entwickelt", ließ Vorstandschef Hans-Jörg Vetter mitteilen. Foto: dpa

Vier Jahre nach der Finanzkrise hat die Landesbank Baden-Württemberg ihren Umbau abgeschlossen. Das ist vor allem gut für die Träger der Bank: Sie erhalten die kompletten Ausschüttungen aus den Stillen Einlagen, die während der Krise nicht gezahlt wurden.

Vier Jahre nach der Finanzkrise hat die Landesbank Baden-Württemberg ihren Umbau abgeschlossen. Das ist vor allem gut für die Träger der Bank: Sie erhalten die kompletten Ausschüttungen aus den Stillen Einlagen, die während der Krise nicht gezahlt wurden.

Stuttgart - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bleibt trotz eines Gewinnsprungs im vergangenen Jahr vorsichtig. Trotz der niedrigen Zinsen, die der Branche zu schaffen machen, und einer verhaltenen Kreditnachfrage habe sich die Bank „ordentlich entwickelt“, sagte Vorstandschef Hans-Jörg Vetter laut einer Mitteilung am Donnerstag.

Die Rahmenbedingungen blieben aber auch im laufenden Jahr anspruchsvoll. Marktverwerfungen durch regulatorische Herausforderungen wie den anstehenden Stresstest könnten nicht ausgeschlossen werden.

Die LBBW war in der Finanzkrise von ihren Trägern - Stadt Stuttgart, Land Baden-Württemberg und Sparkassen - mit Milliarden gestützt worden. Die größte deutsche Landesbank war nach der Übernahme der SachsenLB im Zuge der Turbulenzen an den Finanzmärkten in eine schwere Schieflage geraten.

Als Auflage für die Hilfen hatte die EU der LBBW eine Schrumpfkur und einen strengen Sparkurs verordnet. Unter anderem wurden 2500 Stellen gestrichen, die Bilanzsumme wurde von gut 412 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 274 Milliarden Euro im Jahr 2013 eingedampft. Allein im vergangenen Jahr hatte die LBBW das risikoreiche Kreditersatzgeschäft halbiert.

Nach vier Jahren zeigt der Umbau Wirkung. Vor Steuern stieg das Ergebnis nach vorläufigen Zahlen um 18,2 Prozent auf 471 Millionen Euro, obwohl Zinserträge sanken und das Provisionsergebnis fast stagnierte. Im vergangenen Jahr hatte die LBBW ihre Kosten weiter gesenkt. Unterm Strich blieben der Bank wegen höherer Steuern mit 337 Millionen Euro rund 61 Millionen Euro weniger übrig als im Vorjahr. Damals hatte die LBBW von einem positiven Steuereffekt profitiert.

Das Institut ist inzwischen auch wieder in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Schuldnern nachzukommen. Die LBBW werde ausgefallene Ausschüttungen für Stille Einlagen und Genussscheine für die Jahre 2009 bis 2011 nachholen, hieß es. Nach der Finanzkrise waren die Zahlungen gestoppt worden, 40 Prozent hatte die Bank bereits 2012 gezahlt. Das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart und die Sparkassen halten derzeit noch etwa eine Milliarde Euro an Stillen Einlagen der LBBW.