Die geplanten Bauten neben dem bestehenden Gebäude Wiederholdstraße 15 (links). Foto: Stadt Stuttgart

Die Lösung für die Bebauung des Azenberg-Areals im Stuttgarter Norden ist gefunden. Berliner Architekten Malvezzi/Kuehn gehen als Gewinner aus dem Wettbewerb hervor.

Stuttgart - Die Lösung für die Bebauung des Azenberg-Areals im Stuttgarter Norden ist gefunden. Das einstimmige Votum der Jury beendete den Architekten-Wettbewerb für die Gestaltung des geplanten Wohnquartiers mit einer Überraschung: Gesiegt haben nach einer Optimierung ihres Entwurfs Simona Malvezzi und die Brüder Wilfried und Johannes Kuehn. Die Berliner, die sich bisher vor allem mit Museumsbauten profilierten, verdrängten das Architekturbüro Baumschlager, Hutter & Partner aus dem österreichischen Dornbirn vom Siegerpodest. Das war das Ende der zweiten Runde im Wettbewerb. Im November 2012 hatte die Jury noch den Österreichern den ersten Rang zugebilligt, aber die drei Erstplatzierten zur Optimierung ihrer Ideen aufgefordert.

Als „herausragend schöne Arbeit“ bezeichnete Wolfgang Riehle, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg und Juryvorsitzender, das überarbeitete Ergebnis des Berliner Büros. Der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Matthias Hahn, äußerte sich ebenfalls positiv über das Gewinner-Konzept: „Ein Ergebnis, mit dem wir sehr glücklich sind.“ Das Resultat habe nahezu den Zustand der Perfektion erreicht.

Die Zahl der geplanten Neubauten auf dem 10.000 Quadratmeter umfassenden Wohnquartier zwischen Halbhöhe und Innenstadt wurde von neun auf sieben reduziert; dennoch ergibt sich durch die Erweiterung der modernen Stadtvillen und die Veränderung der Grundrisse mehr Wohnfläche im Vergleich zum vorangegangenen Vorschlag. Anstatt rund 90 Wohnungen entstehen nun insgesamt 137 Einheiten, zwischen 80 und 140 Quadratmeter groß. Die Anordnung der Neubauten neben dem denkmalgeschützten Gebäude Wiederholdstraße 15, in dem elf Wohnungen entstehen werden, soll sowohl eine gute Durchlüftung des Areals als auch eine optimale Besonnung der einzelnen Wohnungen garantieren.

Viele Wohnungen als Eigentumswohnungen verkaufen

Daneben überzeugten die Architekten mit einer Besonderheit in der Tiefgarage: Damit in der parkähnlichen Anlage größere Bäume wachsen können, wird im Zentrum der Garage ein rechteckiger Bereich ausgespart und mit Erde angefüllt. Das Versprechen einer nachhaltigen Bebauung, die besonders gelungene Eingliederung in das Stadtensemble sowie der für unterschiedliche Zielgruppen konzipierte Wohnraum waren für die Entscheidung der Jury maßgeblich.

Das Heidelberger Immobilienunternehmen Epple Projekt GmbH, welches das Azenberg-Areal vor rund einem Jahr vom Land Baden-Württemberg erwarb, hat vor, die meisten der Wohnungen als Eigentumswohnungen zu verkaufen. „Wann genau der Bau beginnt, ist noch nicht klar“, berichtete Andreas Epple, Geschäftsführer der Epple Projekt GmbH. Auf jeden Fall solle es 2014 losgehen, vermutlich im dritten oder vierten Quartal. Ein Bebauungsplan, dem der Gemeinderat zustimmen muss, soll binnen eines Jahres erarbeitet werden.