In Baden-Württemberg haben am Dienstag Warnstreiks im öffentlichen Dienst begonnen. In der Donaustadt Ulm legten Beschäftigte der Universität, der Hochschule und des Studentenwerks ihre Arbeit ganztägig nieder. In Stuttgart wird am Mittwoch gestreikt. Foto: dpa/Symbolbild

In Baden-Württemberg haben am Dienstag Warnstreiks im öffentlichen Dienst begonnen. In der Donaustadt Ulm legten Beschäftigte der Universität, der Hochschule und des Studentenwerks ihre Arbeit ganztägig nieder. In Stuttgart wird am Mittwoch gestreikt.

Ulm/Karlsruhe - Die Warnstreik-Welle im öffentlichen Dienst ist am Dienstag in Baden-Württemberg angekommen. In den Städten Karlsruhe und Ulm kamen einige hundert Beschäftigte mit Trillerpfeifen und Rasseln zu Kundgebungen zusammen, nach dem die Gewerkschaften Verdi und GEW zu ganztägigen Arbeitsniederlassungen aufgerufen hatten.

Die landesweiten Proteste werden am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt. Seit Montag finden auch in anderen Bundesländern Warnstreiks etwa an Schulen, Universitäten und Behörden statt. „Wir erwarten eine vernünftige Antwort auf unsere Forderung“, sagte Elisabeth Mehrlich vom Verdi-Bezirk Ostwürttemberg-Ulm.

Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes verlangen unter anderem 6,5 Prozent mehr Geld, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung und eine Übernahmegarantie für Azubis. Die Arbeitgeber hatten sich in der aktuellen Tarifrunde geweigert, ein Angebot vorzulegen. „Wir empfinden das als Missachtung“, sagte Mehrlich auf der Kundgebung in Ulm, zu der mehr als 100 Beschäftigte der Universität, der Hochschule und des Studentenwerks kamen. Auch Lehrer aus der Region beteiligten sich. Solidarität zeigten in ihrer Mittagspause zudem Mitglieder der Polizeigewerkschaft GdP und der Steuergewerkschaft DSTG.

"Wir lassen uns nicht den Urlaub klauen"

„Wenn wir nix für unsere Arbeitsplätze tun, gehen wir hoffnungslos unter“, sagte ein Techniker von der Universität Ulm. Die Gewerkschaft beklagt dort eine hohe Zahl von befristeten Verhältnissen. Demnach sei nur ein Fünftel der Stellen unbefristet. Wütend waren die Protestler auch über kürzere Urlaubsansprüche bei Neuverträgen im öffentlichen Dienst. „Wir lassen uns nicht den Urlaub klauen“, skandierten einige.

Etwa 100 Beschäftigte des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) legten am Morgen ihre Arbeit nieder und versammelten sich vor den Eingängen der Hochschule. Neben den KIT-Angestellten beteiligen sich an einem Demonstrationszug durch die Stadt laut Verdi-Gewerkschafter Thorsten Dossow auch Mitarbeiter anderer Institutionen wie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) sowie des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA).

Die Protestaktionen sollten am Mittwoch fortgesetzt werden: Dann gehen unter anderem Beschäftigte der Universitäten Stuttgart und Hohenheim, der Landesbibliothek, der Wilhelma, des Regierungspräsidiums und des Statistischen Landesamtes in den Warnstreik.

Auch in Freiburg an der Universität, in Aalen (Ostalbkreis) an der Hochschule und in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) sind Aktionen geplant. Vor der Uni Tübingen wird am Donnerstag demonstriert, da soll die Warnstreik-Welle weitergehen.

Die Streikaktionen sollen Druck auf die Länder machen für die nächsten Gespräche am 7. und 8. März in Potsdam.