Im Gebiet Au am östlichen Rand Schorndorfs plant das Rathaus die Erweiterung von Gewerbeflächen. Foto: Gottfried Stoppel

Für ein naturnahes Gebiet am östlichen Rand von Schorndorf steht ein Bebauungsplan kurz vor dem Abschluss. Jetzt haben Naturschützer auf eine ungewöhnliche Art dagegen protestiert.

Schorndorf - Wenn Bürger ihr Recht wahrnehmen, Einwendungen gegen ein geplantes Baugebiet zu formulieren, dann kann eine normalerweise ein paar Seiten umfassende Ausschussvorlage schnell mal einen größeren Umfang annehmen. So ist es mit den Bebauungsplänen Au und Rosswasen passiert, die jetzt im Technischen Ausschuss des Schorndorfer Gemeinderats besprochen worden sind. 99 Personen und Institutionen haben Bedenken gegen Pläne der Stadt angemeldet, in das Gebiet eine Stichstraße zu bauen, 37 Seiten stark ist das Papier nun. Am 2. Juni muss der Gemeinderat darüber befinden.

Inzwischen ist es ein offenes Geheimnis, dass die Stadt an der Erschließung im Zwickel zwischen der Straße Hammerschlag und der Wieslauftalbahn aufgrund von Gebäuderochaden ein großes Eigeninteresse hat. Dort sollen, so lauten Gerüchte, die Betriebsgebäude der Stadtwerke und der Zentralen Dienste neu gebaut werden. Der städtische Energieversorger übernimmt mit der Umsortierung der Dezernate den gesamten Bereich Tiefbau, seine bisherigen Gebäude in der Augustenstraße sei als künftiger Büchereistandort im Gespräch. Auch die Zentralen Dienste, früher Bauhof genannt, brauchen eine neue Bleibe. Ihr Grundstück in der Paulinenstraße will die Rathaus künftig dem Wohnbau zuschlagen.