Foto: Wöhr und Bauer

Das Richtfest ist ausgefallen. Aber der Rohbau des W 9 im Weilimdorfer Gewerbegebiet ist pünktlich fertig geworden. Weitere Projekte folgen.

Stuttgart - D er Wissenscampus im Weilimdorfer Gewerbegebiet kommt voran. Auch wenn Corona-bedingt auf das Richtfest verzichtet werden musste, ist der Rohbau des neuen Bürogebäudes W 9 an der Weissacher Straße 9 fertig. Damit komme die Baustelle „termingerecht“ voran, teilt das Münchener Immobilienunternehmen Wöhr und Bauer mit. Wie berichtet, investiert die inhabergeführte Firma eine dreistellige Summe im Millionenbereich in das Vorhaben. Auf einem ehemaligen Parkplatz entsteht ein sechsstöckiges Gebäude mit 28 500 Quadratmetern Geschossfläche. Als Mieter steht schon länger das Software-Unternehmen Vector Informatik fest, das seinen Firmensitz nebenan hat.

Laut Wöhr und Bauer ist auch die durchscheinende Alu-Glas-Elementfassade, die in einem Bronzeton schimmert, bereits zu 90 Prozent fertiggestellt. Der Projektmanager Walter Heim spricht von einem „reibungslosen Ablauf“ und einem „dynamischen Fortschreiten“ der Baustelle, selbst unter den „herausfordernden Bedingungen der Pandemie“.

Das W 9, das von dem Stuttgarter Büro wma Architekten konzipiert wurde, soll im dritten Quartal 2021 fertig gestellt sein. Darüber hinaus sei ein weiterer Ausbau des Campus in Stuttgart-Weilimdorf in Planung, so Sebastian Gaiser, Direktor für Facility Engineering bei Vector Informatik. „Die Konzeption und Architektur des W 9 unterstützt durch vielfältige Wegebeziehungen zufällige Begegnungen von Personen und fördert damit den Austausch“, sagt er. Auf informellem Weg entstünden so Innovationen, auf die man bei der Entwicklung neuer Produkte angewiesen sei.

Rege Nachfrage nach modernen Büros

Der Bauträger Wöhr und Bauer betont, dass sich der Norden Stuttgarts seit einigen Jahren in einem Prozess der stetigen Revitalisierung und Erneuerung befinde. Es bestehe eine rege Nachfrage nach modernen, gekühlten Büros in multifunktionalen Räumen – das W 9 soll dank einer Wärmepumpe mit Eisspeicher 85 Prozent seiner benötigten Energie regenerativ erzeugen. Im Winter heizt das System, im Sommer kühlt es. So soll ein nachhaltig reguliertes Raumklima erzeugt werden.

Als „weiteren Standort mit Entwicklungspotenzial“ bezeichnet das Münchener Immobilienunternehmen den Stadtbezirk Feuerbach. Dort wolle man im dritten Quartal 2021 damit beginnen, ein Gebäudeensemble mit insgesamt rund 30 000 Quadratmetern Geschossgrundfläche zu realisieren. Hier sollen Flächen für moderne Produktionsbetriebe und IT-Unternehmen entstehen. Gerade wurde mit der Planung begonnen.

Auch in der Stadtmitte will Wöhr und Bauer nach eigenen Angaben seine „Visionen für zukunftsfähige Arbeitswelten“ in die Tat umsetzen. Dazu wurde das Gebäude Hospitalstraße 33 angekauft, in dem bisher die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg AG, kurz GWG, ihren Sitz hatte. In einem Neubau entstehen hier auf einer rund 4000 Quadratmeter großen Fläche vor allem Büros. Mieter stünden bisher noch keine fest, teilt der neue Besitzer aus München mit. Auf jeden Fall solle das Objekt mit einer „qualitätvollen Fassade“ und den „belebten Erdgeschosszonen“ Teil einer Stadtreparatur werden – mit einem geplanten autofreien Quartiersplatz vor der Tür.