Der Baubeginn für das sogenannte W9 soll im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen. Einziehen wird das Unternehmen Vector. Foto: Wöhr + Bauer GmbH

Das Münchner Immobilienunternehmen Wöhr und Bauer investiert an der Weissacher Straße einen dreistelligen Millionenbetrag unter anderem dafür, einen sechsgeschossigen Neubau erstellen zu lassen. Die Einweihung soll 2021 stattfinden.

Stuttgart-Weilimdorf - Der sogenannte Wissenscampus im Gewerbegebiet Weilimdorf nimmt Gestalt an – zumindest planerisch. Das Münchner Immobilienunternehmen Wöhr + Bauer investiert eine „dreistellige Summe im Millionenbereich“, um das Großprojekt an der Weissacher Straße zu realisieren, sagt Projektleiter Gerhard Feuchtgruber.

Im Mai 2017 hat die Firma Wöhr + Bauer das Grundstück an der Weissacher Straße 9 (W9) erworben. „Heute ist das noch ein Parkplatz“, sagt Feuchtgruber. Wenn alles nach Plan läuft, wird dort im zweiten Quartal 2021 ein Neubau eingeweiht, mit einer Fläche von rund 25 000 Quadratmetern. Seit wenigen Tagen steht auch fest, wer dort einziehen wird: „Das Software-Unternehmen Vector Informatik hat einen langfristigen Mietvertrag über 25 000 Quadratmeter unterzeichnet“, erklärt der Projektleiter. Damit sei das Bürogebäude voll vermietet – und zwar schon vor Baubeginn, der im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen soll. „Wir gewinnen mit Vector einen der weltweit führenden Spezialisten für Automotive-Software als exklusiven Mieter für die sechsgeschossige Büroimmobilie W9“, sagt Feuchtgruber. Seit der Gründung im Jahr 1988 sei Vector ein Experte für die Entwicklung von Elektronik im Automobil. An 26 Standorten weltweit würden mehr als 2500 Mitarbeiter die Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie und verwandter Branchen mit einer professionellen Plattform aus Werkzeugen, Softwarekomponenten und Dienstleistungen zur Entwicklung von eingebetteten Systemen unterstützen. Darüber hinaus engagiere sich das Unternehmen vielfältig in Bildung, Forschung und auch sozial. Mit dem Einzug in den Neubau an der Weissacher Straße 9 ist die Erweiterung des Unternehmens in unmittelbarer Nachbarschaft zur Firmenzentrale an der Weissacher Straße 11 (W11) geschafft.

Wegfallende Parkplätze werden in einer Tiefgarage und einem Parkhaus ersetzt

Auch dieses Gebäude gehört übrigens dem Unternehmen Wöhr + Bauer. „Wir haben im vergangenen Jahr das Areal an der Motorstraße und der Weissacher Straße 11 erworben, in dem auch die Siemens AG und das Softwareunternehmen Atos IT ihre Stuttgarter Niederlassungen unterhalten“, erklärt Feuchtgruber. „Wir beabsichtigen das W11 zu revitalisieren.“ Gemeinsam mit dem Grundstück an der Weissacher Straße soll das gesamte Areal unter dem Namen Wissenscampus Weilimdorf einen sogenannten Business-District mit insgesamt rund 63 000 Quadratmeter Gebäudefläche bilden. Das von Wöhr + Bauer entwickelte Konzept sieht dort einen Standort für wissens- und innovationsgetriebene Unternehmen. „Entsprechend genießt Mitarbeiterfreundlichkeit auf dem 55 000 Quadratmeter großen Areal einen besonderen Stellenwert“, betont Feuchtgruber. Das gelinge einerseits durch ein optimales Raumklima am Schreibtisch, „das durch einen sogenannten Eisspeicher besonders nachhaltig reguliert wird“. Das W9 sei mit einer Bauteilaktivierung ausgestattet, die im Sommer kühlt und im Winter beheizt. Die notwendige Energie liefere eine Wärmepumpe mit Eisspeicher. „Durch die Anlage erzeugt das W9 etwa 85 Prozent der benötigten Wärme aus regenerativer Energie. Je nach Kühlbedarf für die Serverräume werden bis zu 50 Prozent der Kälteenergie regenerativ erzeugt“, sagt Feuchtgruber, der auch von attraktiven Außenbereichen, Gastronomie, Grünflächen und innovativen Raumkonzepten schwärmt. „Wir haben zum Beispiel ein eigenes Restaurant für Vector im W9. Dort werden 1500 bis 1800 Mitarbeiter versorgt“, sagt der Projektleiter. Parallel gebe es heute schon im W11 ein Restaurant der Firma Siemens, das aber auch für andere Unternehmen geöffnet sei. Die Polizei und die Firma Bosch würden derzeit dort schon essen. „Wir werden noch modernisieren und zusätzlich eine Café-Bar einrichten. Dort soll ein Treffpunkt entstehen, ein Platz für Kommunikation.“ Der Standort habe insgesamt ein großes Entwicklungspotenzial. „Wir überlegen uns, ob wir noch zwei weitere Parkplatz-Grundstücke vor Ort umnutzen“, betont Feuchtgruber.

Die wegfallenden Stellflächen beim W9 werden übrigens in einer Tiefgarage mit 240 Plätzen und in einem Parkhaus mit 740 Plätzen ersetzt. Zudem werden auf dem Gelände rund 400 Abstellflächen für Fahrräder eingerichtet.