Der Bedarf nach Gewerbeflächen in Filderstadt ist groß – und kann mit den verfügbaren Hektar im Zuge einer Nachverdichtung nicht gedeckt werden.
Filderstadt - In seiner jüngsten Sitzung hat der Filderstädter Gemeinderat mit großer Mehrheit auch ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept beschlossen. Es zeigt Potenziale auf, wie und wo neue Gewerbeflächen geschaffen werden und Unternehmen sich möglicherweise ansiedeln könnten – durch Nachverdichtung in den bestehenden Industriegebieten, aber auch auf der grünen Wiese.
Ein Büro hat dafür die Areale in der Stadt untersucht. Ergebnis: Es gibt in den bestehenden Gewerbegebieten Baulücken und Flächen mit Unternutzung, also mit einer geringen Wertschöpfung oder nur im temporären Gebrauch. Die größte Freifläche (mehr als vier Hektar) liegt demnach in Bernhausen-Nord. Bernhausen-Ost an der Karlstraße wiederum ist quasi komplett belegt.
Fast 50 Hektar Gewerbeflächen müssten neu entstehen
In Summe wurden in allen bestehenden Gewerbegebieten in Filderstadt Innenentwicklungspotenziale von 18,3 Hektar identifiziert. Zieht man Flächen ab, für die es bereits konkrete Planungen gibt oder die nicht in kommunaler Hand sind, bleibt ein realistisches Potenzial von 7,8 Hektar. Dem gegenüber steht der prognostizierte Bedarf. Demnach werden bis 2035 Flächen in einer Größenordnung von 55,6 Hektar gebraucht, 47,8 Hektar müssten also außen neu entstehen. In der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes, die nun angestoßen wurde, wird dieser Bedarf längst nicht gedeckt.
Bei einer Klausurtagung im Mai hat der Gemeinderat bereits eine Priorisierung für potenzielle neue Gebiete im Außenbereich festgelegt. Demnach ist die Entwicklung des möglichen zukünftigen Gewerbegebietes Augenloch 4 zeitnah anzustreben. Zudem ist dem Gremium an einer kurz- bis mittelfristigen Entwicklung des Gewerbebandes an der B 27 gelegen. Die Flächen im nördlichen Bernhausen werden dagegen mit einer langfristigen Entwicklungsperspektive bedacht.