Symbolbild Jugendgewalt Foto: Hörner

Trauriger Rekord: 10.100 Opfer von Gewalttaten hat es in Stuttgart bisher noch nie gegeben

Stuttgart - Im Bundesvergleich ist Stuttgart ein Ort des Friedens. Etwas mehr als 60.000 Straftaten im letzten Jahr, das ist im Vergleich zu Frankfurt mit 109.000 Delikten geradezu beruhigend. Die schlimmsten Jahre liegen lange zurück - 1992 gab es 71.500 Straftaten in der Landeshauptstadt.

Trotzdem gibt es jetzt traurige Rekordzahlen: 10.100 Opfer hat es bisher noch nie gegeben. Erst im Jahr davor war überhaupt die Schallmauer von 10.000 durchbrochen worden - doch der Trend geht weiter nach oben. Binnen zehn Jahren stieg die Opferzahl um 38 Prozent. Die Gründe sind freilich schnell nachvollziehbar: Die Gewaltstraftaten steigen seit Jahren stetig an, während Diebstahlsdelikte rückläufig sind.

Die Zahl der Übergriffe gegen Beamte steigt

6500 Körperverletzungsdelikte liegen vor allem an aggressiven Tätern unter 21, die schneller zuschlagen. So nimmt auch die Zahl der Jungtäter bei der Gewaltkriminalität stetig zu. Immer öfter fliegen dabei die Fäuste zwischen Gruppen, auf einen Schlag gibt es sozusagen mehr Opfer: "Alkohol als Gewaltkatalysator spielt eine gewichtige Rolle", sagt Stuttgarts Polizeipräsident Siegfried Stumpf. Die Polizei bekommt das zu spüren - in ihren Reihen gibt es Opfer wie selten. Die Zahl der Übergriffe gegen Beamte stieg um ein Drittel auf 432 Fälle.

Bei so viel Faustrecht kommt selbst Frankfurt nicht mit. 5568 Körperverletzungsdelikte in der Mainmetropole sind gut tausend weniger als in Stuttgart.