In der Altstadt wird ein Messer gezückt – was ist Grund der Auseinandersetzung (Symbolbild)? Foto: imago/Skata i/mago stock&people

Einer der Verletzten liegt mitten auf der Straße, als die Polizei ihn findet. Ein Tatverdächtiger sitzt in U-Haft. Was hat sich in der Altstadt abgespielt?

Stuttgart - Wieder einmal ist bei einer Auseinandersetzung ein Messer eingesetzt worden – und ein 36-Jähriger überlebte nur dank einer Notoperation. Die Tat spielte sich am frühen Samstagmorgen im Rotlichtmilieu in der Altstadt ab, und die Stuttgarter Kripo ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Verdächtig ist ein 28-Jähriger, der noch einen weiteren Widersacher verletzt haben soll. Die Hintergründe der Bluttat sind noch unklar.

Eine zufällige Entdeckung

Auf den Fall aufmerksam wurde eine Polizeistreife, die am Samstag gegen 4.30 Uhr in der Hauptstätter Straße in der Innenstadt unterwegs war – und auf Höhe der Leonhardskirche mitten auf der Fahrbahn einen Mann liegen sah. Die Beamten alarmierten Notarzt und Rettungskräfte, die den lebensgefährlich verletzten Mann in ein Krankenhaus transportierten. „Dank einer Notoperation ist der Betroffene inzwischen außer Lebensgefahr“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Das war aber noch nicht alles.

Bei der Fahndung nach dem oder den Messerstechern entdeckte die Polizei im Bereich des Hirschbuckels gegenüber dem Tagblattturm, gut 300 Meter vom Fundort des Verletzten entfernt, einen 44-Jährigen, der oberflächliche blutende Verletzungen aufwies. Offenbar war auch er an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen. Seine Verletzungen waren indes leichterer Natur. Was sich denn da offenbar gegen 4.30 Uhr im Bereich des Leonhardsviertels abgespielt hatte, darüber mochte der 44-Jährige keine näheren Angaben machen.

Am Abend klicken die Handschellen

Nicht ausgeschlossen ist freilich, dass es womöglich um im Milieu nicht unübliche Tätigkeiten wie Drogen- oder Frauenhandel gegangen sein könnte. Der Tatverdächtige konnte jedenfalls noch am selben Tag ermittelt werden. Gegen 18 Uhr wurde ein 28-Jähriger in Filderstadt-Plattenhardt (Kreis Esslingen) aufgespürt und in einer Wohnung festgenommen. In welcher Form er bereits polizeilich bekannt ist, darüber mochten die Strafverfolger keine Angaben machen. Ein Haftrichter schickte den Mann am Sonntag auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft.

Mit Messerstechereien muss sich die Kripo in letzter Zeit häufiger beschäftigen. Gut zwei Wochen zuvor waren in Vaihingen vier Jugendliche teils schwer verletzt worden. Die Ermittlungen nach den Tätern dauern an.