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Ein Mann wird von einer Gruppe zusammengeschlagen – leider kein seltener Zwischenfall in Stuttgart. Für die Polizei ist der Trend eindeutig.

Stuttgart - Sie kennen keine Gnade, sie nehmen offenbar leichtfertig den Tod des Opfers in Kauf: Unbekannte Gewalttäter haben in der Nacht zum Sonntag einen Stadtbummler angegriffen und brutal zugerichtet. Das Opfer musste mit schweren Kopfverletzungen vom Notarzt behandelt und in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Von den sechs Tätern fehlt jede Spur. In der Stadt ist der Trend zu rücksichtsloser Brutalität kaum mehr zu übersehen.

Wie die Polizei mitteilte, spielte sich der Vorfall in der Nacht zum Sonntag gegen 3.45 Uhr in der Breitscheidstraße beim Berliner Platz ab. Ein 28-Jähriger geriet an eine Gruppe von sechs Männern, die sich offenbar höchst provoziert fühlten. Sie schlugen ihr Opfer zu Boden und traten dem Wehrlosen noch mehrfach gegen den Kopf, ehe sie in Richtung Hospitalviertel flüchteten. Eine Fahndung der Polizei blieb erfolglos, zumal auch keine habhafte Täterbeschreibung vorlag. Über den Hintergrund des Streits ist bisher nichts bekannt. Der Berliner Platz ist in der Vergangenheit immer wieder Anlaufpunkt der nächtlichen Vergnügungsszene und von konfliktbereiten Gruppierungen gewesen. Mögliche Zeugenhinweise nimmt die ermittelnde Kriminalpolizei unter 07 11 / 89 90 - 57 78 entgegen.

Sie treten, sie schlagen – auch gegen die Polizei

Die Polizei muss sich schon länger mit ähnlichen Gewalttaten in der Stadt befassen. So waren am vergangenen Dienstag zwei Gruppen an der Kreuzung Wolfram- und Heilbronner Straße beim Milaneo in Streit geraten. Dabei wurde eine junge Frau auf die Straße gestoßen und fast von einem Auto angefahren worden. Letztes Wochenende ging ein 23-Jähriger bei einer Polizeikontrolle gegen PS-Protzer auf einen Beamten los. Rabiat gingen vor ein paar Tagen zwei Männer mit einem Hilflosen um, der morgens kurz nach 9 Uhr in der Altstadt in der Weberstraße bewusstlos dalag. Die beiden Täter nahmen dem Opfer die Geldbörse und das Mobiltelefon ab – und verpassten dem am Boden liegenden 36-Jährigen noch mehrere Tritte, ehe sie flüchteten. Tage zuvor hatten Bundes- und Landespolizei am S-Bahn-Halt Hauptbahnhof alle Hände voll zu tun, um acht Schläger und ein Trio zu trennen.