Bundespolizei auf Streife: An Bahnhöfen bekommen es die Beamten häufig mit Gewalttätern zu tun. Foto: dpa/Holger Hollemann

Wie bekommt man zwei stark Betrunkene wieder aus einer S-Bahn? Vor dieser Aufgabe standen in der Nacht zum Dienstag Beamte der Bundespolizei im Stuttgarter Hauptbahnhof.

Stuttgart - Mit einem äußerst aggressiven S-Bahn-Fahrgast hat es die Bundespolizei in der Nacht zum Dienstag im Stuttgarter Hauptbahnhof zu tun bekommen. Ein 21-Jähriger hat dabei mehrere Einsatzkräfte der Bundespolizei angegriffen, bedroht und beleidigt. Dem stark betrunkenen Mann war zuvor wie auch seinem erheblich alkoholisierten 34-jährigen Begleiter die Fahrt in einer S-Bahn verwehrt worden.

Die beiden Männer waren am Dienstag gegen 1 Uhr in einer abfahrbereiten S-Bahn der Linie S 1 am Bahnsteig 4 aufgefallen und hatten sich geweigert, den Zug zu verlassen. Die von der Leitstelle alarmierte Bundespolizei stellte an Ort und Stelle fest, dass der 34-Jährige so stark betrunken war, dass er mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

Widerstand mit ganz viel Promille

Der 21-Jährige erwies sich dagegen als äußerst aggressiv, beleidigte die Polizisten, schlug einer Beamtin auf die Hand. Mit vereinten Kräften wurde der Rabauke überwältigt und auf die Wache gebracht, wo er weiterhin Widerstand leistete. Gegen ihn wird wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Bedrohung ermittelt.

„Der Beschuldigte ist unter anderem wegen Gewaltdelikten bereits polizeibekannt“, sagt Bundespolizeisprecher Denis Sobek. Außerdem dürfte er erheblich alkoholgewohnt sein: Ein am Ende doch noch erhobener Alkomattest ergab einen Wert von mehr als drei Promille. Ohnehin saß der 21-Jährige eigentlich in der völlig falschen S-Bahn: Die S 1 wäre in Richtung Kirchheim unter Teck gestartet. Der Rabauke wohnt allerdings in Filderstadt.